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Eine Frage bleibt offen Eine Frage bleibt offen: Ausbau der Ortsdurchfahrt Diebzig ist beschlossen

Von Stefanie Greiner 11.06.2020, 13:14
Werner Seidel (li.) und Dietmar Winter sind erleichtert, dass der Verlauf der Ortsdurchfahrt erhalten bleibt.
Werner Seidel (li.) und Dietmar Winter sind erleichtert, dass der Verlauf der Ortsdurchfahrt erhalten bleibt. Ute Nicklisch

Diebzig - In Diebzig endet eine jahrelange Debatte. Endlich wurde eine Variante für den Ausbau der Ortsdurchfahrt gefunden. Eine, mit der alle leben können. Dietmar Winter, Vorsitzender der Arbeitsgruppe, und Werner Seidel, Ortsbürgermeister von Diebzig, sind erleichtert.

Der Ortschaftsrat sprach sich einstimmig dafür aus. Ebenso Haupt- und Finanzausschuss sowie Bau- und Umweltausschuss der Gemeinde. „Wir bekommen eine schöne neue Straße in einem historischen Ortskern“, sagt Werner Seidel. Jedoch nicht vor 2026. Das signalisierte die Landesstraßenbaubehörde bereits.

2014 wurde in Diebzig das erste Mal darüber gesprochen, dass die L149 ausgebaut werden muss. Die Straße war schon damals in einem schlechten Zustand. Die Flicken, die seitdem aufgetragen wurden, machen es nicht besser. Besonders gelitten hat die Straße während des Deichbaus, als unzählige tonnenschwere Lastwagen über das historische Pflaster holperten.

Dass die Straße grundhaft ausgebaut wird, hatten die Diebziger gar nicht beabsichtigt

„Wir wollten eigentlich nur einen neuen Straßenbelag. Mehr nicht“, blickt Dietmar Winter zurück. Er begleitet das Thema von Beginn an. Dass die Straße grundhaft ausgebaut wird, hatten die Diebziger gar nicht beabsichtigt. Das muss jedoch passieren, da die Ortsdurchfahrt eine Landesstraße ist und damit verschiedene Vorgaben verbunden sind.

2018 war eigentlich schon alles besiegelt. Da hatte der damalige Gemeinderat mehrheitlich für die dritte Ausbauvariante gestimmt, die Landesstraßenbaubehörde und Planungsbüro vorgestellt hatten. Der Ortschaftsrat hatte alle drei abgelehnt.

In den Unterlagen tauchte auf einmal eine Zeichnung zu einer vierten Variante auf. Ohne Erläuterungen. Und diese Variante sagte den Diebzigern sehr viel mehr zu. Hier sollte die Straße in ihrem Verlauf bleiben. Dietmar Winter versteht bis heute nicht, warum die Planer daran überhaupt etwas ändern wollten.

Die Diebziger haben nicht vier Varianten, sondern lediglich die dritte davon abgelehnt

Er und Werner Seidel überzeugten die Fraktionen davon, den Beschluss des Gemeinderates aufzuheben. „Ich bin froh, dass wir uns durchgesetzt haben und den Mut hatten, den Beschluss zu kippen“, sagt Werner Seidel. Auf Antrag des Ortschaftsrates hob der Gemeinderat im Mai 2019 seinen Beschluss zum Ausbau nach Variante drei auf und beschloss, dass eine Arbeitsgruppe gegründet wird.

Die vierte Variante wurde überarbeitet. Heraus kam Variante fünf. Eines möchten Dietmar Winter und Werner Seidel nicht unkommentiert im Raum stehen lassen: Die Diebziger haben nicht vier Varianten, sondern lediglich die dritte davon abgelehnt.

Eine Frage bleibt noch offen: Was ist mit den Bushaltestellen?

„Wir haben eine ganze Menge erreicht“, stellt Dietmar Winter erleichtert fest. Der Verlauf der Straße bleibt erhalten. Das war den Diebzigern besonders wichtig. Sie wollen nicht, dass das Ortsbild durch einen neuen Verlauf der Ortsdurchfahrt zerstört wird. Einige Kompromisse müssen sie dafür jedoch eingehen.

So müssen die Anwohner der rechten Seite - aus Wulfen kommend - einen Teil „ihrer“ Vorgärten hergeben. Wobei „ihrer“ nicht richtig ist. Das Gelände gehört der Gemeinde, wurde von vielen als Vorgarten aber mit gestaltet. Auch bei der Regenentwässerung mussten Kompromisse eingegangen werden.

Eine Frage bleibt noch offen: Was ist mit den Bushaltestellen? Besprochen und schriftlich festgehalten worden war, dass diese auf beiden Seiten des Dorfplatzes entstehen sollen. Parallel zueinander. Jetzt liest es sich so, als solle eine Bushaltestelle vor dem Jagdschloss gebaut werden. Ein Anblick, den sich die Diebziger nicht so recht vorstellen können und wollen. Am 24. Juni entscheidet der Gemeinderat. (mz)

Parallel zueinander sollten die Bushaltestellen an dieser Stelle des Dorfplatzes entstehen. Die Unterlagen sagen jetzt jedoch etwas anderes.
Parallel zueinander sollten die Bushaltestellen an dieser Stelle des Dorfplatzes entstehen. Die Unterlagen sagen jetzt jedoch etwas anderes.
Ute Nicklisch
Der Zufluss zum Bäckerteich wird gekappt.
Der Zufluss zum Bäckerteich wird gekappt.
Ute Nicklisch