Einbruch in ErlebnisweltEinbruch in Erlebniswelt: Unbekannte steigen am Wochenende ins Schloss Köthen ein

Köthen - Christine Friedrich redet nicht lange um den heißen Brei herum. „Ich bin ehrlich gesagt ziemlich wütend“, sagt die Geschäftsführerin der Köthen Kultur und Marketing GmbH (KKM). „Wenn ohne Not an wichtigem Kulturgut Zerstörung betrieben wird, ist das furchtbar.“
Ein oder mehrere bislang unbekannte Täter sind wahrscheinlich in der Nacht zu Sonntag in das Köthener Schloss eingebrochen. Dort verwüsteten sie die im Jahr 2013 eröffnete Erlebniswelt Deutsche Sprache.
Offenbar seien der oder die Täter über die zweite Etage, die gerade eine Baustelle ist, ins Gebäude gekommen, erzählt Georg Heeg von der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft. Eine Tür sei eingetreten worden, um zur Erlebniswelt in der ersten Etage zu gelangen.
„In der Erlebniswelt wurden dann weitere Türen beschädigt und Schränke aufgebrochen“
„In der Erlebniswelt wurden dann weitere Türen beschädigt und Schränke aufgebrochen.“ Sogar in einen unbenutzten Raum sei jemand eingedrungen. Später dann seien der oder die Einbrecher auch durch den Spiegelsaal gelaufen, ehe sie das Schloss wieder verließen. „Aber verschwunden ist nichts“, sagt Heeg. Zur Höhe des Sachschadens gab es bei Redaktionsschluss am Montag noch keine Angaben. Vierstellig werde die Summe aber sicher sein, meint der Köthener.
Auch Christine Friedrich bestätigt am Montag, dass nach ihrer Kenntnis aus dem Museumsbereich nichts gestohlen worden sei. „Im Spiegelsaal selbst ist nichts passiert.“ Wohl aber seien die Türen zum Saal beschädigt. Erst im vergangenen Herbst war der Saal nach über sieben Jahren Bauzeit wieder eröffnet worden. Die Sanierung hatte 1,33 Millionen Euro gekostet.
Der Einbruch, erklärt Friedrich, müsse irgendwann zwischen 17.30 Uhr am Sonnabend (zuvor gab es eine Führung durch die Erlebniswelt) und etwa 9.30 Uhr am Sonntag passiert sein. Um diese Zeit habe Aufsichtspersonal die Schäden bemerkt.
Die Köthener Polizei hat Ermittlungen aufgenommen
Die Alarmanlage haben der oder die Täter indes nicht ausgelöst. Sie hätten sich nur in Bereichen bewegt, die nicht gesichert seien und gesicherte Türen unversehrt gelassen, so Heeg. Der betont, dass die Erlebniswelt Deutsche Sprache, nachdem sie am Sonntag wegen der Ereignisse außerplanmäßig und am Montag planmäßig geschlossen war, ab Dienstag wieder für Besucher von 10 bis 17 Uhr geöffnet sei. Man habe die Türen wieder so gut es geht in Stand setzen lassen. Ob es einen solchen Vorfall schon einmal gegeben habe? Heeg schüttelt den Kopf.
Die Köthener Polizei hat indessen Ermittlungen aufgenommen. Auch aus dem Baustellenbereich im Schloss sei nichts gestohlen worden, sagt ein Beamter auf Nachfrage. „Auch keine Werkzeuge.“ Es könne aber sein, dass später noch auffalle, dass doch etwas fehle. Einstweilen laufe das Ganze als besonders schwerer Fall des Diebstahls. (mz)
