Ein goldener Schimmer: Ein goldener Schimmer: Nikolaikirche in Aken ist jetzt Teil der Initiative Land:Gut

Aken - Thomas Berger verlässt, noch bevor die Hauptpersonen eintreffen, nahezu unbemerkt den Ort des Geschehens und hat – etwas versteckt – an einer Wand des Pfarrhauses die Gerätschaften hinterlassen, die gleich benötigt werden.

Zumindest, um symbolisch zu besiegeln, was der Leiter des Akener Betriebshofes rein praktisch gesehen soeben erledigt hat: Die Winterlinde ist in der Erde, der Pflanzvorgang erledigt. Trotzdem kommt Klaus-Martin Bresgott an diesem sonnigen Nachmittag nach Aken, um symbolträchtig zum Spaten zu greifen und nebenbei zu bemerken: „Der Baum war schneller als ich.“

Klaus-Martin Bresgott, im Kulturbüro des Rates der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) zuständig für Projektentwicklung, -leitung und -management, lernt die Elbestadt kennen, als er vergangenes Jahr in Kleinpaschleben ist, um am Pfarrhaus eine golden schimmernde Plakette anzubringen, die als Zeichen der Initiative Land:Gut2019 steht.

2020 findet die EKD neue förderwürdige Projekte. In kleineren Orten zwischen den größeren, bekannteren Städten. Die Nikolaikirche hatte es dem gebürtigen Greifswalder, der viel durch die Lande tourt, damals schon angetan. Als er dann noch erfährt, dass man die Historie hier besonders schätze, ist er restlos begeistert.

Nun ist der Projektstart vergangene Woche offiziell vollzogen. Mit der Winterlinde am Pfarrhaus und jener golden schimmernden Plakette, wie man sie in Kleinpaschleben schon kennt, neben dem Eingangsportal der Nikolaikirche.

„Wurzeln und Flügel – die Schatztruhe St. Nikolai und ihre Geschichte(n)“ haben die Initiatoren das Projekt überschrieben. „Die Kirche“, so Klaus-Martin Bresgott, „ist nicht nur Geschichte, sie hat Geschichte, aber ist auch Gegenwart.“ Und dafür sollen nun nicht nur die Akener mehr denn je sensibilisiert werden, sondern vor allem der Nachwuchs. Bewusst habe man die Linde zwischen Pfarrhaus und Nolopp-Schule gepflanzt, um die Verbindung beider Partner sichtbar abzubilden.

Dass damit „ein weiteres Gemeinschaftsprojekt“ entsteht, „darüber freuen wir uns sehr“, sagt Bürgermeister Jan-Hendrik Bahn. Der Posaunenchor, den es seit einigen Monaten an der Schule gibt, ist bereits ein gemeinsames Projekt. Maßgeblich vorangetrieben von Pfarrer Georg Neugebauer, der als passionierter Trompetenspieler bekannt ist.

Dieses Projekt nun habe, erinnert sich der Pfarrer, durchaus „eine gewisse Eigendynamik“ erhalten. Er sei schon „ein bisschen überrascht gewesen, wie schnell sich das entwickelt“. Dabei, so betont Klaus-Martin Bresgott, befände man sich gerade noch am Anfang des Prozesses.

Die Idee ist, den spätgotischen Flügelaltar in St. Nikolai etwas transparenter zu gestalten. Das EKD-Kulturbüro will seinen Anteil dabei leisten, die 16 Figuren, die sich dahinter verbergen, sichtbar zu machen. Und zwar gemeinsam mit den Schülern.

Die Kinder sollen in Workshops hinter die Geschichte des Flügelaltars und der Figuren blicken. Sie sollen diese entdecken und erfahren, wie sich Klaus-Martin Bresgott wünscht: „Das ist die Geschichte dieser Kirche und eurer Familien.“

Der Pfarrer und der Kulturbüroabgesandte überlegen schon einmal, wie die Apostel und damit ganz viel Geschichte präsenter werden könnte. Eine Idee wäre, die Säulen in der Kirche als Projektionsflächen zu nutzen. Details folgen. Das Wichtigste aber ist an diesem Nachmittag dann doch vollbracht, in Schwerstarbeit wohlgemerkt: Die golden schimmernde Plakette ist angeschraubt. (mz)