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Ein Blick aus dem All auf den blauen Planeten Erde

Von LOTHAR GENS 11.05.2010, 17:00

KÖTHEN/MZ. - Der Flug war spannend. Auch das Abwerfen der Raketenstufe. Die Ankunft an der Internationalen Raumstation hingegen ging ein bisschen schief. Das Filmbild an der Wand wackelte, und die Kinder hielten sich fest. Aber alles war dennoch gut gegangen. "Abschnallen", hieß es, den Shuttle verlassen und ab in die Raumstation.

Von hier aus hat man einen guten Blick auf den "Magic Planet", die Erde. Von hier oben aus kann man genau beobachten, wie Eisberge schmelzen, sich Wolken bilden, Tiefdruckgebiete oder Hurricans entstehen. Zwar wird das alles nicht wirklich erlebt, die Reise ist eine imaginäre. Eingeladen dazu sind am Dienstag die Dritt- und Viertklässler der Köthener evangelischen Grundschule gewesen - vom Team des Klimamobils, zwei jungen Frauen namens Petra Höldin und Julia Schlenker.

Beide haben in Freiburg Forst- und Umweltwissenschaften studiert und sind jetzt ein Teil der "klima on s'cooltour", einem mobilen Bildungsprojekt des Retourlogistikers Lightcycle mit Sitz in München. Außer dem Klimamobil für die älteren Grundschüler besteht es noch aus dem Klimakasper, der sich an die Kindergartenkinder wendet, und der Klimaexpedition für weiterführende Schulen.

"Commander Petra und Captain Julia" sind eins von zwei Klimamobil-Teams, die bundesweit an Grundschulen unterwegs sind, "von Fehmarn bis zum Bodensee", wie Julia Schlenker sagt. 90 Minuten dauert ihr Programm, das sie täglich mit mehreren Gruppen durchziehen. "Die Kinder sind dabei unsere Forscherkollegen", erklärt Commander Petra.

Dafür schlüpfen sie zuerst in ihre weißen Forscherkittel, dann beobachten sie von der Raumstation aus das Klima auf der Erde. Und sie stellen fest: Die Erde hat Fieber. Worauf die Frage im Raum steht, warum die Erde Fieber hat, und was man tun kann, um es möglichst zu senken.

Klar, dass auch die Auswirkungen dieses Fiebers, des Klimawandels, zur Sprache kommen. Zum Beispiel: Was passiert, wenn es irgendwo sehr lange nicht regnet? Dazu wird experimentiert. Zur Thematik Grundwasser, oder wie Wind entsteht (mit Hilfe von Räucherstäbchen).Und die Kinder erfahren, dass aufgrund des Klimawandels aus diesem Wind nun auch stärkere Stürme werden und bekommen Antwort auf die Frage, wie der Wirbel in den Sturm kommt. Sie lernen dabei auch, was man selbst tun kann, um den Klimawandel zu mildern - bis hin zum richtigen Entsorgen von Gasentladungslampen, Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren.