DKW ging erstmals wieder auf Fahrt
Merzien/MZ. - Inhaber Achim Wienicke, selbst stolzer Oldtimer-Besitzer, hatte zum 5. Oldtimertreffen geladen. Einer der ersten auf dem Platz war Siegfried Schulz, Vorsitzender des Motorsportclubs Köthen, mit seinem schwarzen Alpha Spider vom Baujahr 1972. "Bei Oldtimern geht es mir vor allem um den sportlichen Aspekt", verriet der passionierte Rennfahrer.
Begeisterter Oldtimerbesitzer ist auch Wolfgang Dörr. Seinen weißen Mercedes 230 SL Pagode vom Baujahr 1966 hat der Köthener in mühevoller Arbeit selbst restauriert. "Mich fasziniert besonders die alte Technik", so Dörr. Stolzer Mercedes-Inhaber ist auch Ingo Innerasky. Neben seinem Mercedes Benz 200 D Heckflosse hatte der Dessauer zum Oldtimertreff auch einen DKW F8 mitgebracht. Der Wagen vom Baujahr 1939 ging an diesem Tag erstmalig wieder auf Fahrt.
Neidvolle Blicke
Besitzer mehrerer Oldtimer sind auch Werner und Ingrid Domitz. Einen schönen Sommertag nutzt das Ehepaar aus Gröbzig gern einmal zur Ausfahrt im roten Mercedes Benz 300 SL vom Baujahr 1985. Staunende und teilweise neidvolle Blicke anderer Autofahrer kennt auch Matthias Panzner aus Köthen. "Das ist ein schönes Gefühl", schwärmte der 29-Jährige über Ausfahrten mit seinem 71er Ford Taunus Coupé.
Zu den vierrädrigen Oldtimern hatte sich am Sonntag eine ganze Reihe verschiedener historischer Kleinkrafträder gesellt. Nicht nur die Biker des "SR2 Club Wulfen" traten im Geschwader auf, auch die "Simsonfreunde Kleinpaschleben" nutzten das sonnige Wetter zu einer Gruppenausfahrt. Auch zum Kuhfest wollen die Simsonfreunde vereinte Präsenz zeigen.
Wie viel Arbeit die Restauration historischer Fahrzeuge machen kann, weiß auch Aribert Zander. Den DDR-Motorroller Troll 1 vom Baujahr 1963 fand er Ende vergangenen Jahres auf einem Schrotthaufen. In zahlreichen Arbeitsstunden machte er das Gefährt wieder flott. Auch Ingo Elze aus Reppichau steckt viel Zeit in die Restauration von Oldtimern. Mit seiner Replika BMW R 71, einem Fahrzeug aus dem Zweiten Weltkrieg, besucht er vor allem Militärtreffen.
68 Oldtimer verschiedener Größen und Modelle hatten sich auf dem Gelände der Merziener Gaststätte eingefunden. "Darauf bin ich sehr stolz", freute sich Organisator Achim Wienicke. Gegen Mittag brachen 42 Fahrzeuge zu einer Rundfahrt auf. Die Strecke führte von Merzien über Zehringen bis ins Zentrum der Bachstadt. Zwischenstation war der Köthener Holzmarkt.
Start im kleinen Kreis
Bevor es zurück nach Merzien zum gemütlichen Zusammensitzen ging, spendierte die Brauerei für jeden Fahrer ein zünftiges Erfrischungsgetränk. Begonnen hatte das Oldtimertreffen in Merzien im kleinen Kreis anlässlich des traditionellen Kirschfestes der Gaststätte. "Anfangs haben wir nur unsere eigenen Fahrzeuge ausgestellt. Schon im Folgejahr gesellten sich andere Oldtimerfreunde hinzu", erzählte Achim Wienicke.