Lesung zu „Der Fall Leon“ „Dieser Freispruch ist das Gesamtwerk einer Familie“: Vater saß 522 Tage lang unschuldig im Gefängnis
Das Buch „Der Fall Leon“ erzählt die Geschichte von Florian Apler - ein trauernder Vater, der für den Mord am eigenen Sohn angeklagt wurde und unschuldig im Gefängnis saß. Erst nach 522 Tagen Haft folgt der Freispruch. Sein Cousin, Marco Büchler, gab bei einer Lesung in Köthen Einblicke in den langen Kampf der Familie.

Köthen/MZ. - Regen beruhigt den kleinen Leon, der an einem seltenen Gendefekt leidet. Zwar sind seine geistigen Fähigkeiten eingeschränkt, doch der Sechsjährige spielt fröhlich im Regen, lacht und beäugt fasziniert die kleinen Wassertropfen. Auch in einer Nacht im August macht Florian Apler mit seinem Sohn in St. Johann in Tirol einen Spaziergang im Regen, denn Leon kann nicht schlafen. Kurze Zeit später ist Leon tot, der Vater liegt am Boden. Florian Apler selbst steht schnell im Verdacht. 522 Tage lang wird er unschuldig im Gefängnis sitzen.