Demonstration Demonstration: Aktion des Deutschen Tierschutzbüros

Maasdorf - Davor stellen, Zettel hochhalten, fotografieren lassen, bei Facebook posten. Das Schweinehochhaus in Maasdorf war am Sonntag ein beliebter Foto-Hintergrund.
Dahinter steckte eine Aktion des Deutschen Tierschutzbüros. Es hatte an diesem Tag erneut zu einer Demonstration vor der Stallanlage aufgerufen, in der auf sechs Etagen insgesamt rund 500 Schweine untergebracht sind. Gut 300 Tierschützer waren dem Aufruf - nach Polizeiangaben - gefolgt. Sie protestierten lautstark: „Schweinehochhaus schließen!“ Und hielten diese Forderung mit großen Buchstaben in die Kamera einer Drohne.
Demonstranten aus ganz Deutschland unterstützen Deutsches Tierschutzbüro
„Das Schweinehochhaus gehört geschlossen, weil ...“ stand auf den Zetteln, mit denen sich zahlreiche Teilnehmer fotografieren ließen. Unter dem Schlagwort „Schweinehochhaus“ wurden die dabei entstandenen Fotos bei Facebook gepostet. Das Ziel der Aktion bestand darin, die Forderung des Deutschen Tierschutzbüros bundesweit zu verbreiten.
„Das Schweinehochhaus gehört geschlossen, weil Massentierhaltung gegen die Natur ist“, stand auf dem Plakat von Daria. Die 31-Jährige aus Berlin sah das Schweinehochhaus am Sonntag zum ersten Mal und war fassungslos darüber, dass Tiere heutzutage so untergebracht sind.
„Ich finde diese Form der Tierhaltung schlimm“, sagte auch Franziska. Die 37-Jährige war ebenfalls aus Berlin nach Maasdorf gekommen. Die Teilnehmer der Demonstration - das zeigten die Kennzeichen der Fahrzeuge - kamen aus ganz Deutschland. Aus Bitterfeld und Leipzig zum Beispiel. Oder auch aus Bonn, Duisburg, Heidelberg und Solingen.
Tierschutzbüro erstattet erneut Anzeige gegen „Ferkelfabrik“
„Ferkelfabrik“ nennt Jan Peifer das Schweinehochhaus. Der Gründer des Deutschen Tierschutzbüros prangert unter anderem die Kastenstände an, in denen die Schweine untergebracht sind. „Die Behörden schauen tatenlos zu“, kritisierte er während der Demonstration. Das Tierschutzbüro hatte dagegen schon einmal Anzeige erstattet. Erfolglos jedoch. Die Ermittlungen wurden eingestellt. Die Staatsanwaltschaft sah den Tatbestand als nicht erfüllt an.
„Komisch“, sagte Jan Peifer. „Unsere Bilder sagen was anderes.“ Sie würden zeigen, dass die Schweine nicht genug Platz hätten. Das Tierschutzbüro hat deshalb erneut Anzeige erstattet. Grundlage sind neue Aufnahmen. Tierschützer hätten sich wieder ins Gebäude geschlichen, sagte Jan Peifer. „Die Leute, die da drin waren, haben ganz penibel alles ausgemessen.“ Damit solle bewiesen werden, dass die Kastenstände der Schweine zu klein seien.
Das Deutsche Tierschutzbüro hat über seine Internetseite eine Petition gestartet. Gut 22 000 Unterschriften sind bereits zusammengekommen. Hinzu kommen rund 170 000 Schweinehochhaus-Gegner auf einer weiteren Petitionsseite im Internet. (mz)
