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Das Rätsel um den fliegenden Nikolaus

04.12.2005, 17:06

Köthen/MZ/co. - Das Gefährt, das aussieht wie ein Schlitten mit einem Propeller daran. Der Nikolaus steigt aus, begrüßt die Kinder und umarmt zur Begrüßung Rentier Rudolph. Irgendetwas ist merkwürdig: Der Nikolaus scheint im Stimmbruch zu sein.

Zum neunten Mal in diesem Jahr gab der Flugsportverein Köthen die Landebahn für den Rotmantel frei. Damit es für die Kinder, die in den Jahren zuvor auch schon an diesem Ereignis teilnahmen, ein bisschen abwechslungsreicher ist, hatten die Vereinsmitglieder entschieden, das Flugzeug nicht in Dessau starten zu lassen, erzählt der Vorsitzende Stephan Wähnelt. Statt dessen geht der Ultraleichthubschrauber auf dem alten Flugplatzgelände in die Luft und dreht nur eine Runde - der Nikolaus hat einen Chauffeur. Und noch eine Neuigkeit gibt es.

Die Familie Schimming mit ihren Töchtern Carolin und Alexandra ist auch gekommen und zieht nun mit dem Nikolaus zur Terrasse vor das Vereinslokal, wo er seinen Sack öffnen wird. Die achtjährige Alexandra sagt, sie habe sich darauf vorbereitet. "Lieber guter Nikolaus ..." könne sie aufsagen, dann bekommt sie doch ein bisschen Angst "wegen der Rute" und behält den Vers für sich. Unterdessen hilft Kristin dem Nikolaus, die Süßigkeiten an die Kinder zu verteilen. Da sieht man es genau: Der Nikolaus ist eine Frau und nebenbei Kristins Mama. "Ich sollte das doch geheim halten", erzählt sie. Kurze Zeit später hat die Nikoläusin ihre Verkleidung ausgezogen und wärmt sich an einem großen Becher Glühwein. Ute Meixner zittert noch. Einen eigenen Flugschein hat sie nicht. "Ich fliege lieber mit", sagt die 37-Jährige, die mit ihrem Lebensgefährten Dirk Röder am Steuer vom Himmel herabgeschwebt kam. Über ihre Nikoläusin-Rolle sagt sie: "Was die Männer können, können die Frauen schon lange."