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„Alle haben alles gegeben“ Chefarzt und Geschäftsführer aus Köthen belegen zweiten Platz bei Deutscher Volleyball-Meisterschaft

Orthopädie-Chefarzt Thomas Krüger und Köthen-Energie-Geschäftsführer Falk Hawig sind beim Seniorenvolleyball aktiv.

Von Stefanie Greiner 15.11.2021, 11:42
Thomas Krüger (li.) und Falk Hawig wurden mit ihrer Mannschaft vom USV Halle Zweite bei der Deutschen Meisterschaft  im Seniorenvolleyball.
Thomas Krüger (li.) und Falk Hawig wurden mit ihrer Mannschaft vom USV Halle Zweite bei der Deutschen Meisterschaft im Seniorenvolleyball. (Foto: Ute Nicklisch)

Köthen/MZ - Der eine ist Chefarzt für Orthopädie in der Helios-Klinik in Köthen, der andere Geschäftsführer des Energieversorgers Köthen Energie. In ihrer Freizeit stehen Thomas Krüger und Falk Hawig gemeinsam auf dem Volleyballfeld. Bei der Deutschen Seniorenmeisterschaft im Vogtland haben die Hallenser vor einigen Tagen mit ihrer Mannschaft vom Universitätssportverein den zweiten Platz belegt.

Volleyball spielen beide seit ihrer Jugend. Thomas Krüger in Halle, Falk Hawig im nordrhein-westfälischen Düren. Der eine hat mit seiner Mannschaft jahrelang auf dem höchsten Level der Regionalliga gespielt, der andere sogar in der Zweiten Bundesliga. Dann machte Falk Hawig jedoch eine längere Volleyball-Pause.

Die Volleyballer wollen sich mit Spielern in ihrem Alter messen

Über seinen Nachbarn lernte der Köthen-Energie-Geschäftsführer schließlich Thomas Krüger kennen. Der hatte kurz zuvor mit seiner Mannschaft bei der Meisterschaft des Deutschen Volleyball-Verbandes den ersten Platz belegt. Beim Neujahrsempfang in Köthen kamen die beiden Männer schließlich ins Gespräch. Und Falk Hawig zum USV Halle.

„Wir wollen keine jungen Mannschaften mehr besiegen“, macht Thomas Krüger deutlich. Die Volleyballer wollen sich vielmehr mit Spielern in ihrem Alter messen. Die Mannschaft spielt in der Altersklasse Ü53. Das sind die 53- bis 59-Jährigen. Thomas Krüger und Falk Hawig geht es dabei vor allem um den sozialen Faktor – die gemeinsame Zeit mit einem gemeinsamen Hobby. „Ein Wochenende unter Sportkameraden“, so nennt Falk Hawig die Deutsche Meisterschaft. Thomas Krüger vergleicht es mit den Kinder- und Jugendspartakiaden zu DDR-Zeiten.

Thomas Krüger weiß bereits, wie sich der erste Platz bei der Deutschen Meisterschaft anfühlt

Der sportliche Ehrgeiz spielt dennoch mit. „Wir haben ein Ziel“, sagt der Chefarzt. Sonst wäre seine Mannschaft auch gar nicht so weit gekommen. Die Volleyballer müssen sich schließlich qualifizieren, um bei dieser Meisterschaft dabei zu sein. Coronabedingt war die Deutsche Meisterschaft des Volleyball-Verbandes von Pfingsten 2020 auf Herbst 2021 verschoben worden. Die einzelnen Spiele wurden auf mehrere Orte verteilt.

Gewinnen. Dieses ambitionierte Ziel schwebte den Spielern des USV Halle schon vor. Gewinnen. Thomas Krüger weiß, wie sich der erste Platz bei der Deutschen Meisterschaft anfühlt. 2017 holte er mit seiner Mannschaft die Goldmedaille. Dass es dieses Mal nicht geklappt hat, nimmt der Volleyballer sportlich. Die Hallenser wurden zweite von neun Mannschaften.

Beim ersten Aufeinandertreffen gingen die Hallenser gegen SG Rodheim als Sieger vom Feld - beim zweiten Mal nicht

Früher, räumt er ein, hätten ihn zweite Plätze schon geärgert. Knapp vorbei am ersten Platz. Jetzt aber stört ihn das nicht mehr. Vor allem nicht bei der Deutschen Meisterschaft. „Wir haben das schon mal geschafft“, sagt er sich. Und das könne ihnen niemand nehmen.

Der Mannschaft, die am Ende gewonnen hat, der SG Rodheim, standen Thomas Krüger und Falk Hawig bei dieser Meisterschaft zweimal gegenüber. Im ersten Spiel und dann wieder im Finale. Beim ersten Aufeinandertreffen gingen die Hallenser als Sieger vom Feld, beim zweiten reichte es leider nicht für einen Sieg.

Von ihrer Mannschaft schwärmen die beiden Spieler

Drei verletzte Spieler setzten dem USV Halle zu. Die vielen Spiele – innerhalb von zwei Tagen sind es insgesamt fünf – hatten ihre Spuren bei den Volleyballern hinterlassen, die eben nicht mehr die Jüngsten sind. „Alle haben alles gegeben“, macht Thomas Krüger deutlich. „Es ging nicht besser.“ Die anderen waren in diesem Spiel einfach besser. Oder wie er es formuliert: „Wir waren zur falschen Zeit einen Ticken schlechter.“ Auch Falk Hawig nimmt den zweiten Platz sportlich: „Wir haben Silber gewonnen und nicht Gold verloren.“ 2022 wollen die Hallenser wieder antreten.

Von ihrer Mannschaft schwärmen die beiden Spieler. Die Chemie stimme einfach. Und dann gäbe es da noch gewisse Vorteile. Mit Thomas Krüger haben die Hallenser immerhin einen Chefarzt für Orthopädie dabei. Er hat weit über die Helios-Klinik hinaus einen guten Ruf als Experte für Sportmedizin und behandelt viele Volleyballer. Hinzu kommt ein Apotheker. „Wir haben die ärztliche Betreuung an Bord“, sagt Falk Hawig. Und dann gehören zur Mannschaft mit Franko Hölzig und Frank Pietzonka auch noch ehemalige Nationalspieler.