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Bürgermeisterwahl in Aken Bürgermeisterwahl in Aken: Michael Kiel möchte Ehrenamt stärken

Von Stefanie Greiner 17.03.2015, 10:51
Michael Kiel - parteiunabhängiger Kandidat für die Bürgermeisterwahl. Kiel will als BGM weiterhin den Hochwasserschutz für Aken voranbringen.
Michael Kiel - parteiunabhängiger Kandidat für die Bürgermeisterwahl. Kiel will als BGM weiterhin den Hochwasserschutz für Aken voranbringen. Heiko Rebsch Lizenz

Aken - Die Altstadt. Das Rathaus. Die Elbe. „Ich war schon immer von Aken fasziniert“, sagt Michael Kiel. Und erinnert sich, wie er als Kind an der Elbe entlang geradelt ist. An dem Fluss, der ihn manchmal so sehr fesselte, dass er völlig die Zeit vergaß. Und zu spät zu Hause war.

Zu Hause. Das war damals noch das nahe gelegene Osternienburg. Als 17-Jähriger kehrte er dem Ort den Rücken. Und zog nach Aken. An die Elbe, die ihn bis heute beeindruckt. 18 Jahre ist das mittlerweile her. Heute ist Michael Kiel 35 Jahre alt. Zu jung für einen Bürgermeister? Das sieht er anders. „Es ist nicht verkehrt für die Stadt, wenn jemand das Amt bekleidet, der etwas jünger ist“, macht der parteiunabhängige Kandidat deutlich.

Michael Kiel ist 35 Jahre alt. Er arbeitet als Hausmeister in der Grundschule „Werner Nolopp“ in Aken. Zuvor war er Team-Manager beim Dienstleistungsunternehmen „Sitel“ in Dessau. Und dort für 20 Mitarbeiter zuständig. Seiner Familie zuliebe hat er den zeitraubenden Job an den Nagel gehängt. Michael Kiel ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Seit 28 Jahren engagiert er sich nun schon für die Feuerwehr - zunächst in Osternienburg, später dann in Aken. Die Kinder- und Jugendfeuerwehr liegt ihm besonders am Herzen. Michael Kiel ist Jugendwart und Stadtwehrleiter. Einen Großteil seiner Freizeit steckt er in die Feuerwehr. Er fährt aber auch gern Fahrrad, vor allem an der Elbe entlang.

Er will frischen Wind in die Stadt bringen, das „Rad“ aber auch nicht neu erfinden. „Es gibt viele Dinge, die sich bewährt haben“, sagt Michael Kiel. An denen wolle er festhalten. Und auch neue Ideen einbringen.

Dass er sich der Herausforderung stellen möchte, ist ihm 2013 klar geworden. Im Jahr des Hochwassers. „Alle haben gesagt: Du musst jetzt auch mal eine Pause machen“, erinnert sich der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Aken. Aber er habe einfach nicht abschalten, nicht loslassen können. Er wollte da sein. Für Aken.

Hochwasserschutz

Und das möchte er auch jetzt, gut anderthalb Jahre später. Das Hochwasser lässt ihn noch immer nicht los. Den Schutz der Bürger hat er sich deshalb ganz oben auf seine Agenda geschrieben. Er will ein kommunales Hochwassermanagement aufbauen. Ein System, um Aken im Ernstfall noch schneller evakuieren zu können. Und er will sicherstellen, dass Feuerwehren ständig einsatzbereit sind. Wie wichtig das ist, weiß der Stadtwehrleiter aus jahrelanger Erfahrung. Und nicht erst seit dem Hochwasser.

Michael Kiel möchte als Bürgermeister aber noch mehr: Er will Vereine stärken. Auch in Zeiten knapper Kassen. „Ehrenamtliches Engagement ist eine grundlegende Säule für die Zukunft einer Stadt“, macht der Kandidat deutlich. Ihm schwebt eine neue Form der Anerkennung vor. Die gar nicht mal viel kosten muss. Denn dem 35-Jährigen geht es einfach nur darum, das Engagement von Menschen zu würdigen. Vielleicht sogar mit Hilfe einer Bürgerstiftung.

Tourismus in den Mittelpunkt rücken

Idyllisch gelegen, ist Aken für Michael Kiel eine Stadt mit vielen touristischen Anziehungspunkten. Die möchte er noch mehr als bislang in den Mittelpunkt rücken. „Man könnte Aken regional und überregional viel mehr stärken“, sagt er. Und eine Marke für die Stadt entwickeln. Wie wäre es außerdem mit einer Willkommenskultur für Familien mit Neugeborenen, fragt sich Michael Kiel. Mit einem kleinen Willkommenspaket. Auch das müsse nicht viel kosten, macht er deutlich.

Denn dass die Stadt finanziell nicht gerade aus dem Vollen schöpfen kann, ist dem 35-Jährigen sehr wohl bewusst. „Für mich ist wichtig, dass Aken die kommunale Selbstverwaltung behält“, sagt er. Und, dass Förderprogramme ausgeschöpft werden, um den Haushalt zu entlasten.

Ziele

Ziele hat sich Michael Kiel so einige gesetzt. Er ist überzeugt, dass er Aken voranbringen kann. Sich Herausforderungen zu stellen, vermeintlich ausweglose Situationen zu bewältigen, das spornt ihn an. Und das nicht nur als Stadtwehrleiter. „Ich versuche immer, für alles eine Lösung zu finden, die auch akzeptabel ist“, sagt er.

Dazu möchte Michael Kiel vor allem eines: mit den Bürgern zusammenarbeiten, den Dialog suchen. Wie wichtig Kommunikation und Vertrauen sind, um voranzukommen, hat er gelernt - sowohl im Berufsleben als auch bei der Feuerwehr. (mz)