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Belohnte große Klappe Belohnte große Klappe: Zabitzer Bürger bauen neuen Spielplatz aus eigener Kraft

Von Matthias Bartl 21.10.2019, 08:43
5-4-3-2-1 - und los: Die Zabitzer Kinder nehmen ihren neuen Spielplatz in Besitz und fangen mit dem Klettergerüst an.
5-4-3-2-1 - und los: Die Zabitzer Kinder nehmen ihren neuen Spielplatz in Besitz und fangen mit dem Klettergerüst an. Ute Nicklisch

Zabitz - Genaugenommen war die Frage mehr rhetorischer Natur. „Gefallen euch die Spielgeräte“, wollte Dietmar Krause von den Zabitzer Kindern wissen, die am Freitagnachmittag zur Einweihung des neu gestalteten Spielplatzes des Ortes gekommen waren. Dass die Antwort im Chor „Ja“ lauten würde, hatte man schon vorhersehen können, denn bereits Minuten vor dem offizielle Startschuss hatten die Dreikäsehochs die Wippe, das Karussell, das Klettergerüst in Beschlag genommen und waren selbst auf dem futuristisch anmutenden Iglu-Klettergerüst herumgeturnt.

Dass diese frohe Stunde für die jüngsten Zabitzer möglich war, lag an Dietmar Krauses Optimismus. Oder wieder CDU-Landtagsabgeordnete augenzwinkernd sagte: „An meiner großen Klappe.“ Der Mann aus Zabitz hatte nämlich den Anstoß dazu gegeben, den Spielplatz des Ortes mit neuen Geräten auszustatten, ihn zu erweitern und dabei nicht darauf zu warten, bis die Gemeinde dies planmäßig tun würde. In drei Jahren also.

„Der Spielplatz hatte vor einiger Zeit schon das Klettergerüst verloren, das aus Sicherheitsgründen abgebaut werden musste“, erinnert sich Krause, „und das hat den Kindern schon gefehlt.“ Woraus dann die Idee keimte, es selbst zu versuchen. „Ich brauche gar nicht so viel Geld, habe ich gesagt“, denkt Krause zurück und auch daran, dass er später doch „ein bisschen kleinlaut“ geworden sei, als er sich ein bisschen präziser über die Preise für Spielgeräte informierte.

8.000 Euro mit denen ein neues Klettergerüst, eine Wippe und ein Karussell finanziert wurden

Insofern war er am Freitag besonders stolz auf die Zabitzer und auf alle, die dazu beigetragen hatten, etwa 8.000 Euro zusammenzubringen, mit denen ein neues Klettergerüst, eine Wippe und ein Karussell finanziert wurden, die in Kombination mit den bereits existierenden Spielgeräten Rutsche und Schaukel einen Spielplatz bilden, wo Langeweile gar nicht erst aufkommen kann.

Und eine Woche vor Eröffnung war es sogar noch gelungen, dem alten Pingpong-Tisch aus Beton eine neue glatte Terrazzo-Platte überzuhelfen, die mit einem Match zwischen Krause und Bürgermeister Stefan Hemmerling eröffnet wurde. Da keiner mitzählte, waren beide Sieger.

Der Sieger des Tages freilich war die Gemeinde. Nicht wegen der materiellen Anschaffungen allein, sondern weil man gemeinsam solch ein Vorhaben gestemmt hatte. Bei dem die Feuerwehr mithalf, zahlreiche Einwohner mehr oder weniger Geld locker machten, zahlreiche von Dietmar Krause angeschriebene private und institutionelle Sponsoren Herz für die 25 Kinder des Ortes zeigten.

Ein besonderer Dank ging an Nicole Stoye

Nicht zu vergessen praktische Helfer wie die Köbeg oder Mitarbeiter des gemeindlichen Bauhofes. Krause hatte sich zwar bei seiner Eröffnungsrede außer den Hauptgeldgebern Sparkasse und Wimex niemanden zu erwähnen, „um keinen zu vergessen“, hielt das aber im Laufe seiner Rede nicht durch - schon weil so viele so viel im einzelnen zum Gelingen des Plans beigetragen hatten.

Ein besonderer Dank ging dabei an Nicole Stoye, die sich in der Gemeinde um das Wohl und Wehe der 19 Spielplätze kümmert. Und die es in diesem speziellen Fall möglich machte, dass das Geld nicht nur für zwei, sondern für drei neue Spielgeräte reichte. Auch für das Karussell. „Und auf das Karussell“, gab Krause zu, „waren wir ganz wild.“ Die Kinder, das konnte man nicht übersehen, übrigens auch. (mz)