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Aufnahme minderjähriger Flüchtlinge in Anhalt-Bitterfeld Aufnahme minderjähriger Flüchtlinge in Anhalt-Bitterfeld: Bis Jahresende rund 50 Plätze geplant

Von Helmut Dawal 06.11.2015, 18:51
Manche Flüchtlingskinder kommen ohne Eltern und sonstige Begleitung bald auch in den Landkreis.
Manche Flüchtlingskinder kommen ohne Eltern und sonstige Begleitung bald auch in den Landkreis. archiv/dpa Lizenz

Köthen - In der Landkreisverwaltung Anhalt-Bitterfeld wird intensiv die Aufnahme von unbegleiteten minderjährigen Ausländern vorbereitet. Für diese Jugendlichen, die sich ohne Eltern und Angehörige auf die Flucht aus Krisengebieten begeben haben, sollen bis zum Jahresende rund 50 Plätze im Landkreis zur Verfügung stehen. Weitere Plätze sollen im Jahr 2016 geschaffen werden. Darüber informierte Landrat Uwe Schulze (CDU) während der Sitzung des Kreis- und Finanzausschusses am Donnerstagabend.

Entgegen vorheriger Ankündigungen werden die Jugendlichen, die sich schon in Deutschland befinden, nicht verteilt, erläuterte der Landrat. Es geht jetzt um die Unterbringung unbegleiteter minderjähriger Ausländer, die nach dem 1. November neu in Deutschland einreisen. „Das erschwert uns natürlich ein bisschen die Planung, auf der anderen Seite verschafft es uns aber auch ein bisschen Luft“, sagte Schulze.

Flüchtlinge sollen über Landkreis verteilt werden

Die minderjährigen Flüchtlinge sollen über den gesamten Landkreis verteilt werden. „In Kooperation mit der Stiftung Evangelische Jugend eröffnen wir in wenigen Tagen in der Öko Domäne Bobbe eine Erstaufnahmeeinrichtung für cirka 25 bis 30 Personen“, teilte der Landrat mit. Sobald die Einrichtung in Betrieb sei, finde eine Kapazitätserweiterung um bis zu 20 Plätze durch Anmietung der alten Orgelfabrik in Zörbig statt. Hier werden gerade durch den Eigentümer Wohnungen gebaut, die dann angemietet werden. Der Zörbiger Bürgermeister sei über das Vorhaben informiert und damit einverstanden.

Im Pfarrhaus der katholischen Kirche in Holzweißig errichtet die Caritas eine sogenannte Clearingstelle mit acht Plätzen. Im Anschluss würden noch Wohnungen im Stadtgebiet angemietet. „Hier soll dann das betreute Wohnen angeboten werden“, so der Landrat. Das Albert-Schweitzer-Familienwerk Zerbst werde kurzfristig vier bis sechs Jugendliche aufnehmen, könne aber kein Clearingverfahren anbieten. „Es konnte mit der Stiftung der Evangelischen Jugendhilfe vereinbart werden, dass sie hier als Dienstleister tätig wird. Das soll auch dem Kinderheim in Köthen angeboten werden.“ Im Oktober habe der erste Amtsvormund für unbegleitete minderjährige Ausländer seine Tätigkeit im Jugendamt aufgenommen. Die Sozialarbeiterstellen befinden sich im Ausschreibungsverfahren. (mz)