Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Schneller durch das Internet
Köthen/MZ. - 80 Prozent der geschäftlichen Post werden bei der Hans Abel KG mittlerweile über das Internet abgewickelt. Pläne, Zeichnungen, technische Abstimmungen - all das tauscht das Betonwerk mit seinen Geschäftspartnern über das Internet aus. Das Netz hatte aber seine Leistungsgrenzen erreicht, wie Robert Hohmann, der stellvertretende Geschäftsführer berichtete. "Am Nachmittag ist es immer zusammengebrochen, dann war ein E-Mail-Verkehr nicht mehr möglich", schilderte Hohmann. Und trotz diverser Anfragen bei Netzanbietern sei eine schnelle Verbesserung der Situation nicht in Aussicht gestellt worden.
Umso mehr freute sich Robert Hohmann, dass am Donnerstag im Haus der Hans Abel KG der symbolische Knopfdruck erfolgte, um für das Köthener Gewerbegebiet Ost das Breitbandfunknetz in Betrieb zu nehmen. "Und es funktioniert, wir sind im Internet deutlich schneller unterwegs", zeigte sich Hohmann zufrieden. Errichtet wurde das Breitbandfunknetz von der in Riesa ansässigen Firma NU Informationssystem GmbH. Seit dem Jahr 2000 errichtet das Unternehmen ortsfeste Funkanlagen mit Richtfunk und Glasfaseranbindung. Im Sommer 2011, informierte NU-Geschäftsführer Thomas Witt, habe es eine Analyse mit dem Ergebnis gegeben, dass das Köthener Gewerbegebiet Ost in Sachen Internet unterversorgt ist. Die Abstimmungen mit der Stadt Köthen verliefen reibungslos, auch hinsichtlich des Denkmalschutzes, da eine Funkantenne auf der Martinskirche installiert werden musste. Das Unternehmen investierte 53 200 Euro für die Breitbandversorgung, die über die so genannte WMAN Advanced Technologie erfolgt und die Kunden mit Bandbreiten bis zu 30 Mbit pro Sekunde versorgt.
Oberbürgermeister Kurt-Jürgen Zander freute, sich dass den Geschäftsleuten im Gewerbegebiet Ost nun eine schnelle Anbindung an das Internet geboten werden kann. Und noch mehr zufrieden war er darüber, dass keine öffentlichen Mittel verwendet wurden. "Ich bin ein Gegner der Programme, wo über Fördermittel und Eigenmittel Kommune diese Leitungen gebaut werden", sagte Zander. Wer damit Geld verdienen wolle, müsse auch die Infrastruktur dafür schaffen. Von daher sei es für ihn ein "Pilot- und Vorbildprojekt". Ähnlich äußerte sich der stellvertretende Landrat Bernhard Böddeker. Im Landkreis seien inzwischen rund 60 Ortschaften durch Funknetze mit dem Internet verbunden, fast alle über das Riesaer Unternehmen.