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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Pergande investiert kräftig weiter

Von WLADIMIR KLESCHTSCHOW 13.01.2011, 19:45

WEISSANDT-GÖLZAU/MZ. - Die stolze Summe von 51 Millionen Euro hat die Unternehmensgruppe Pergande seit 1991 an ihrem Standort in Weißandt-Gölzau investiert. "Das sind aber nur die Hauptinvestitionen", sagte am Donnerstag Wilfried Pergande, geschäftsführender Gesellschafter. "Rechnen wir alles Weitere hinzu, kommen wir auf 55 Millionen."

Erweiterung war notwendig

Einen kleinen Rückblick auf die Entwicklung des Unternehmens an dessen Ost-Standort, der unter dem Namen VTA GmbH bekannt ist, tätigte Pergande am Donnerstag in einer eben erst errichteten Fertigungshalle, die zu den bedeutendsten Investitionsobjekten seiner Gruppe gehört. Die Fertigungshalle ist Teil eines Produktions- und Lagerkomplexes zur Herstellung von Herbiziden. Dieser Bereich musste erweitert werden, da der Betrieb seine Kapazitätsobergrenze erreicht hatte, während die Nachfrage nach dem Produkt kräftig steigt.

Die offizielle Inbetriebnahme der Halle war am Donnerstag aber nicht der einzige Anlass, vor Gästen aus Politik und Wirtschaft eine kurze Bilanz des zehnjährigen Bestehens der Niederlassung in Weißandt-Gölzau zu ziehen. Zeitgleich mit dem Abschluss der Investitionsmaßnahme Fertigungshalle wurde symbolisch der Grundstein für ein weiteres Vorhaben gelegt: die Errichtung eines Forschungszentrums. Außerdem wurde die Pergande-Gruppe als "Unternehmen des Monats Januar 2011" geehrt. Landeswirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU), der die Auszeichnung am Donnerstag überreichte, würdigte die Gruppe als "ein Paradebeispiel dafür, wie positiv sich Innovationen und die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft auf das Wachstum von Unternehmen auswirken."

Damit meinte der Minister eine enge Kooperation des Unternehmens mit der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Ein wichtiges Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist unter dem Namen Wibratec bekannt - ein Wirbelschicht-Granulierverfahren, das dem Weißandt-Gölzauer Mittelständler einen Platz an der Weltspitze sichert.

Die erfolgreiche Entwicklung der VTA GmbH hat positive Auswirkungen auch auf das Umfeld. Dazu zählen nicht allein die Steuern, die bisher dem Haushalt der Gemeinde Weißandt-Gölzau und seit diesem Jahr dem der Stadt Südliches Anhalt gut tun. Auch die heute rund 150 Arbeitsplätze sind kein Pappenstiel. Und noch eins: Die Pergande-Gruppe baut in Weißandt-Gölzau auf dem Gelände, das unter anderem durch schwelereitypische Schadstoffe kontaminiert war. Hätte das Unternehmen hier nicht investiert, würde die Beseitigung der Altlasten immer noch auf sich warten lassen, meinen Kommunalpolitiker des Südlichen Anhalt.

Unternehmen wächst rasant

Wilfried Pergande sprach am Donnerstag auch von Zukunft. Hier nannte er die Zahl 20,3 Millionen Euro. Das ist das Investitionsvolumen, das für die Jahre 2011-2013 vorgesehen ist. Das Unternehmen wächst rasant. Zu seinen Kunden zählen Dutzende Großunternehmen nicht nur aus Deutschland: BASF, Bayer, Schering, Novartis, Syngenta. Das letztere ist ein bedeutender Agrochemie-Produzent in der Schweiz. Seine Vertreter befinden sich gegenwärtig in Weißandt-Gölzau. Sie kamen nicht etwa deshalb, um an der Feierstunde teilzunehmen. "Morgen werden wir Verhandlungen führen", kündigte Wilfried Pergande an. Feier ist Feier, und Geschäft ist Geschäft.

Pergande kündigte eine Erweiterung der Geschäftsführung des Unternehmens an. Heute gehören ihr neben ihm als geschäftsführendem Gesellschafter seine beiden Söhne und Gesellschafter Arndt und Lars an. Ab Mitte 2011 soll die Geschäftsführung zwei weitere Mitglieder erhalten: Susan Krohn und Mirko Peglow. Frau Krohn, ein "Eigengewächs" des Unternehmens, die jetzt schon für den Einkauf zuständig ist, wird Geschäftsführerin fürs Kaufmännische. Peglow, promovierter Wissenschaftler an der Magdeburger Uni, übernimmt die Geschäftsführung Technik. Er ist übrigens maßgeblich an der Kooperation der Universität und der VTA beteiligt.