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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Eifriger Nachwuchs bei Geflügelschau

Von uwe lehmann 14.11.2012, 19:03

wulfen/MZ. - Vier Gänse. Acht Enten. Zehn Großhühner, 72 Zwerghühner. Und 242 Tauben. Insgesamt 337 Tiere konnten bei der Geflügelausstellung in Wulfen angesehen werden. An sich eine imponierende Zahl, doch "das sind knapp 70 Tiere weniger als in den letzten Jahren", weiß Ausstellungsleiter Udo Zosgornik vom Wulfener Rassegeflügelverein. Zwei Züchter konnten aus Krankheitsgründen nicht teilnehmen "und das Ehepaar Büttner hat seine Zucht altersbedingt aufgegeben", so Zosgornik. Der sich aber darüber freut, dass Jutta und Wolfgang Büttner dem Verein treu geblieben und unverzichtbare Helfer vor und während der Ausstellung sind. "Sie sind die guten Seelen im Verein", meint Zosgornik. Jutta Büttner als Schriftführerin und Vorbereiterin der Tombola, ihr Mann Wolfgang als derjenige, der im Vorfeld der Ausstellung die Käfige reinigt und wieder vorbereitet und der während der Ausstellung beim Füttern der Tiere hilft.

Trotz der geringeren Anzahl ausgestellter Tiere war die Exposition ein Erfolg. "Der Besucherzuspruch war riesig und die Qualität der ausgestellten Tiere sehr gut", bekommt man im Gespräch mit Mitgliedern des Vereins zu erfahren. Froh ist man in Reihen der Wulfener Geflügelzüchter über die Jungs, die den Vereinsnachwuchs bilden. Neben Felix Meinicke aus Kleinrosenburg und Nico Zunder aus Aken stellten die Vereinsmitglieder Fabian und Florian Schmidt aus Drosa sowie die Wulfener Jonas Marx und Lukas Eberius ihre Zuchterfolge des Jahres aus. Die 11jährigen Schmidt-Zwillinge aus Drosa brachten jeweils zehn Tauben zur Ausstellung. Fabian, der erst seit wenigen Monaten Kingtauben sein Eigen nennt, blieb am Wochenende ohne Pokalgewinn. Sein Bruder Florian ist schon länger bekannt in der "Züchterszene". Für eine seiner zehn zur Schau gestellten Tauben der Rasse "Mittelhäuser" bekam er einen Pokal überreicht. Das ist nicht der erste in seiner schon fast fünfjährigen Züchterlaufbahn. Zur Geflügelzucht hat die beiden ihr Opa Harald gebracht. Der widmet sich schon seit langem der Taubenzucht, und da ist es nicht verwunderlich, dass die Enkel neugierig geworden sind.

Gleiches gilt auch für Jonas Marx. Er schaute Opa Hartmut des öfteren über die Schulter, wie der sich um seine Hühner der Rasse Ostfriesische Möwen kümmerte und sagte eines Tages: "Ich möchte auch welche!" Jetzt besitzt Jonas Amrocks, mit denen er es bei seiner ersten Ausstellung zwar noch nicht ganz nach oben auf der Bewertungsskala der Zuchtrichter brachte, was aber den Tatendrang des jungen Züchters nicht eindämmen sollte.

Mit seinen sieben Jahren ist Lukas Eberius das jüngste Mitglied im Wulfener Vereins. Mit seiner dritten Teilnahme ist er aber fast schon ein "alter Ausstellungs-Hase" . Auch hier gab der Großvater die Initialzündung. Der hielt damals noch Brieftauben. Lukas sah dem Opa interessiert beim Beringen der Tiere oder beim Begutachten der bebrüteten Eier zu und schnell stand fest, dass er ebenfalls Tauben haben wollte. Er bekam zwei Pärchen Modeneser Schietti - "weil die so schön bunt sind" und stellte in diesem Jahre neun Jungtiere aus. Auch wenn der große Erfolg dieses Mal ausblieb - den Eifer des jungen Züchters wird dies nicht bremsen, auch wenn er beim Reinigen der Käfige und beim Füttern seiner Tiere öfters noch die Hilfe seines Opas in Anspruch nimmt.

Den Nachwuchs sprichwörtlich "bei Laune zu halten" und damit auch langfristig an den Verein zu binden, wird in den nächsten Jahren die große Aufgabe der Wulfener Züchter sein. Damit die jetzige, erfreuliche Situation keine Eintagsfliege wird.

Die Preise sind vergeben. Die Tiere sind zurück in ihren heimatlichen Ställen und Schlägen und die Käfige sind abgebaut. In der Turnhalle sind keine Spuren der zurückliegenden Ausstellung mehr sichtbar. Die Kinder können wieder Schulsport betreiben. Für Vereinsvorsitzenden Walter Koch und seine Mitstreiter ist der Stress der letzten Wochen vorbei. Zufrieden zieht der Verein ein positives Fazit dieser vier Tage.

Doch zurücklehnen kann man sich nicht: Mit einer kurzen Auswertung beginnen schon die Vorbereitungen für das nächste Mal. Denn nach der Ausstellung ist vor der Ausstellung.