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Maßnahme nach Anschlag in Halle Amoklauf in Halle Saale: Polizisten sichern Synagoge in Gröbzig ab

Von Doreen Hoyer 09.10.2019, 15:20
Synagoge Gröbzig
Synagoge Gröbzig picture alliance / Waltraud Grub

Gröbzig - Nach der Gewalttat in Halle, bei der am Mittwochmittag nach ersten Erkenntnissen zwei Menschen erschossen wurden, wurden auch für das Museum Synagoge Gröbzig besondere Sicherheitsvorkehrungen ergriffen. Momentan seien vier Polizisten vor Ort, informierte Museumsleiterin Anett Gottschalk die MZ am Mittwochnachmittag. Die Lage sei ruhig. Wie lange die Beamten bleiben, wusste Gottschalk zu diesem Zeitpunkt nicht.

Nach ersten Erkenntnissen hatten der oder die Täter in Halle versucht, in die dortige Synagoge zu kommen, was ihnen aber nicht gelang. Mittwoch war Jom Kippur, der höchste jüdische Feiertag. 70 bis 80 Gläubige hätten sich in dem Gotteshaus befunden, hatte Max Privorotzki gesagt. Er ist der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Halle.

Vor diesem Hintergrund habe man entschieden, Polizeikräfte in alle jüdischen Einrichtungen in Sachsen-Anhalt zu schicken, wurde die Polizeiinspektion Magdeburg zitiert. So auch in Gröbzig - wenngleich die dortige Synagoge schon seit den 1930er Jahren nicht mehr für Gottesdienste genutzt wird.

„Wir hatten anfangs schon ein mulmiges Gefühl, wenn es an der Tür geklingelt hat“, meinte denn auch Gottschalk. Nun seien ja die Beamten zur Absicherung da.

Donnerstagabend war eigentlich ein Neujahrsempfang im Museum geplant

Für Donnerstagabend war indes eigentlich ein Neujahrsempfang im Museum geplant. Rosch Haschana, das jüdische Neujahrsfest, fällt in den Herbst. Eigentlich sollte bei der Feier das Jahr 5 780 nach dem jüdischen Kalender mit einem Kulturprogramm begrüßt werden.

Inwiefern der Neujahrsempfang stattfinden könne, sei noch unklar, so Anett Gottschalk. Stand 16.30 Uhr war keine Absage geplant. Allerdings solle der Rahmen des Empfangs angepasst werden, um der Opfer zu gedenken, fügte die Museumsleiterin an. Privorotzki sollte einer der Gäste sein. „Aber wenn er nicht kommen kann, ist das natürlich verständlich“, so Gottschalk. Sollte jedoch die Absage des Empfangs aus Sicherheitsgründen nötig sein, werde man dem natürlich Folge leisten. (mz)