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Das Warten hat ein Ende Am Pfingstwochenende dürfen in Köthen endlich wieder Konfirmationen stattfinden

Lange Zeit war es ungewiss.

Von Jessica Vogts 21.05.2021, 13:34
Am Sonnabend werden auch die Konfirmationen aus dem letzten Jahr nachgeholt.
Am Sonnabend werden auch die Konfirmationen aus dem letzten Jahr nachgeholt. (Foto: dpa)

Köthen - Am Samstag ist es endlich so weit: Zahlreiche Jugendliche feiern dieser Tage ihre Konfirmation. Endlich, könnte man fast sagen. Denn „am Samstag wird zunächst die ausgefallene Konfirmation aus dem vergangenen Jahr nachgeholt“, erklärt Pfarrer Martin Olejnicki. Elf Jugendliche betrifft das insgesamt. Mittlerweile haben diese schon die neunte Klasse erreicht. Weitere 15 Konfirmanden kommen dann am Sonntag noch hinzu.

„Wir haben ein Jahr gewartet. Wir freuen uns, dass es nun endlich klappt“, weiß der Pfarrer. Auch wenn die Vorfreude im ersten Moment überwiege, sei jedoch keiner so richtig glücklich mit der derzeitigen Situation. „Vor einem Jahr war klar, wir verschieben die Feiern einfach um ein Jahr“, blickt Olejnicki zurück. Eltern und Jugendliche waren sich da einig und haben die Entscheidung mitgetragen.

Statt den sonst üblichen zwei Stunden muss die gesamte Veranstaltung auf eine Stunde gekürzt werden

„Nach einem Jahr hat sich aber nun relativ wenig geändert“, erklärt er. Eine erneute Entscheidung musste her. Die Konfirmation erneut absagen wollte keiner. Also wird nun gefeiert - wenn auch anders als sonst. Wegen Corona gelten bestimmte Auflagen. So muss etwa während der ganzen Zeremonie eine Maske getragen werden, auch der Gemeindechor darf nicht singen. 150?Personen dürfen zudem maximal in die Kirche. „Pro Jugendlichen dürfen also acht bis zehn Gäste kommen“, erklärt Olejnicki.

Das schwierigste sei an beiden Tagen aber der Faktor Zeit. Statt den sonst üblichen zwei Stunden muss die gesamte Veranstaltung auf eine Stunde gekürzt werden. „Unter Corona ist alles etwas schwierig“, weiß er.

„Einige Eltern haben einen Chor gegründet und im Vorfeld etwas aufgenommen. Das wird dann abgespielt.“

Doch deshalb steckt hier niemand den Kopf in den Sand. Im Gegenteil. Not macht bekanntlich erfinderisch. Umdenken, selber etwas anderes machen in diesem Jahr, all die Vorbereitungen haben der Gemeinde auch in gewisser Hinsicht Spaß gemacht. „Das Handauflegen und Segen sprechen haben wir einfach aufgeteilt“, erklärt Olejnicki. Ein Kollege würde dann mit Maske zu den Jugendlichen sprechen, ein anderer wiederum reicht die Hand - die natürlich vorher desinfiziert wurde.

Doch nicht nur die Gemeinde, sondern auch die Angehörigen der Kinder wurden kreativ. „Einige Eltern haben einen Chor gegründet und im Vorfeld etwas aufgenommen. Das wird dann abgespielt“, berichtet der Pfarrer. Auch ein Streichquartett wird es geben. Eine Konfirmandin wird in der Kirche sogar selbst singen.

Nach der Feierstunde in der Kirche steht dann normalerweise noch die große Feier mit Familien und Freunden an

Nach der Feierstunde in der Kirche steht dann normalerweise noch die große Feier mit Familien und Freunden an. Auch das wird aufgrund der derzeit geltenden Kontaktbeschränkungen nicht machbar sein. Aber auch hier gibt es bereits kreative Lösungen. „Einige teilen ihren Familienkreis auf. Einer kommt zum Frühstück, einer zum Mittag, einer zum Abendessen“, so Olejnicki. Die große Feier wollen viele dann im Sommer nachholen.

Insgesamt 150 Konfirmationen stehen in diesem Jahr in Sachsen-Anhalt an. Nach Angaben der Evangelischen Landeskirche wurden viele bereits vorsorglich auf Herbst verschoben. (mz)