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Akazienteich in Aken Akazienteich in Aken: Neuer Besitzer hat sich viel vorgenommen.

Von Sylke Hermann 18.07.2017, 09:09
Blick in das  Seebad Akazienteich.
Blick in das  Seebad Akazienteich. Heiko Rebsch

Aken - Der Strand ist leer. Niemand im Wasser. Und die Frau an der Pforte nur sporadisch gefordert, um die Schranke für hereinfahrende Autos zu öffnen. Doch all das stört Mithat Yildiran nicht: „Die Saison ist eigentlich schon abgehakt.“ Und das Wetter der vergangenen Tage habe schließlich auch nicht zum Baden und Sonnen eingeladen.

Neuer Eigentümer kommt aus Berlin

Seit Dezember vergangenen Jahres hat das Seebad Aken einen neuen Besitzer. Eine Berliner Firma. MCG, ein Investor. Das Objekt ist versteigert worden. Yildiran arbeitet für das Unternehmen und ist nach Aken geschickt worden. Er soll sich hier als eine Art Verwalter um den Akazienteich kümmern, um dessen Aufwertung.

39 Jahre ist er alt. Nach verschiedenen beruflichen Anläufen - vom Industriemechaniker bis hin zum IT-Systemelektroniker - entscheidet er sich, Immobilienmanagement zu studieren. Er will es richtig machen. Auch jetzt in Aken. Seine Aufgabe sei klar umrissen. Er stehe für „eine signifikante Qualitätsverbesserung“ der gesamten Anlage.

Neuer Eigentümer will einiges anschieben

Mithat Yildiran hat den Eindruck gewonnen, dass die vergangenen Monate dem Seebad rein äußerlich nicht gut getan haben. „Die Leute vom Platz“, sagt er, hätten versucht, das alles aufrechtzuerhalten, gemeinschaftlich; das findet er gut. Nun will er, will der neue Eigentümer wieder einiges anschieben.

Zum Beispiel das Imbissangebot. Im Moment koche man auf Sparflamme. Es gibt Pommes, Bratwurst, Bockwurst, Eis, ein paar kühle Getränke. Mehr nicht. Das solle sich ändern. Aber dafür muss die Trinkwasserversorgung erst wieder funktionieren. Offenbar fehle eine Pumpe, die aber, wie der Berliner im Gespräch mit der MZ erklärt, zeitnah ersetzt werden solle. Und dann könne man den Gästen, die sich hier erholen oder baden wollen, auch wieder ein umfangreicheres Angebot unterbreiten.

Blaualgen bereiten einige Sorgen

Apropos baden: „Wir haben ein paar Sorgen mit den Blaualgen, aber die Wasserqualität ist top, da gibt’s nichts zu meckern.“ Der Strand werde jeden Morgen gereinigt, auch von den Algen, die allergische Reaktionen auslösen könnten. Doch darüber würden die Badegäste schon an der Pforte informiert.

Weil die Bedingungen für die Besucher noch nicht optimal seien, erhalten sie für ihr Eintrittsgeld auch Gutscheine für den Imbiss. Kinder, betont er, kämen ja ohnehin kostenlos ins Bad.

Mithat Yildiran kündigt eine Menge Veränderungen an. So soll beispielsweise das Rondell mit Ausschank renoviert werden, vielleicht baue man auch ein neues. Auch für die Badegäste gebe es in absehbarer Zeit ein verbessertes Angebot: Von Tret- und Ruderbooten ist die Rede. Vermutlich aber erst in der kommenden Saison, im Sommer 2018.

Allerdings könnte sich der neue Mann vorstellen, noch dieses Jahr einige kleinere Veranstaltungen am Akazienteich anzubieten; „etwas Musik, eine Band“ - vielmehr sei auf die Schnelle nicht machbar. Die Pläne der neuen Eigentümer seien langfristig ausgerichtet: „Es wird hier definitiv eine Menge Geld in die Hand genommen.“

Angebot auf dem Campingplatz soll ausgebaut werden

Das gelte auch für den Campingplatz, für die Bungalows. „Es ist geplant, die Anlage auszubauen“, kündigt er an. Und für ein größeres Einzugsgebiet zu vermarkten. Man denke zum Beispiel an den Großraum Berlin, auch an Leipzig. Dort will man den Akazienteich perspektivisch anpreisen.

Der 39-jährige Verwalter, selbst in Berlin zu Hause, kann sich gut vorstellen, dass das funktioniert: „Es ist ein wunderbares Naherholungsgebiet.“ Und der Berliner suche Ruhe, Idylle - und störe sich keineswegs an anderthalb Stunden Fahrzeit. Wer also den Akazienteich, zum Beispiel als Camper, für sich entdecken will und aus der Region käme, sollte schnell sein, rät Yildiran. Bevor die Berliner womöglich Geschmack an diesem Fleckchen Erde fänden und der Campingplatz gefüllt sei. (mz)