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Acht Unfälle im Jahr 2017 Acht Unfälle im Jahr 2017: B183 - Polizei hat Abzweig Richtung Arensdorf im Fokus

03.01.2018, 06:00
Nach einem schweren Verkehrsunfall am 11. Dezmeber war seit etwa 19.20 Uhr die Bundesstraße 183 zwischen Köthen und Prosigk voll gesperrt gewesen.
Nach einem schweren Verkehrsunfall am 11. Dezmeber war seit etwa 19.20 Uhr die Bundesstraße 183 zwischen Köthen und Prosigk voll gesperrt gewesen. Doreen Hoyer

Köthen/Prosigk - Auf der Bundesstraße 183 hat es zwischen Köthen und Prosigk am Abzweig Richtung Arensdorf im vorigen Jahr achtmal gekracht. Immer wurden dabei Personen verletzt, ganz zu schweigen vom Sachschaden. Der bislang letzte Unfall ereignete sich am Abend des 11. Dezember.

Dabei wurde eine Fahrerin in ihrem Wagen eingeklemmt und schwer verletzt. An der selben Stelle passierten auch schon im Jahr 2016 vier und 2015 sieben Unfälle. Daniel Salpius sprach mit Susann Dornfeldt, Polizeikommissarin vom Polizeirevier Anhalt-Bitterfeld, über den problematischen Bereich dieser Bundesstraße.

Was sind die häufigsten Ursachen für die Unfälle an dieser Stelle?
Dornfeldt: Bei fünf von den acht 2017 von uns aufgenommen Verkehrsunfällen handelt es sich um Auffahrunfälle zwischen zwei oder mehreren Kraftfahrzeugen. Alle fünf ereigneten sich auf der Fahrspur in Richtung Köthen und immer setzte zuvor ein voran fahrendes Fahrzeug zum Abbiegen nach links in Richtung Arensdorf an. Die restlichen drei Unfälle waren die Folge unter anderem von Vorfahrtsverstößen.

Warum kommt es hier so oft zu Auffahrunfällen?
Dornfeldt: Meistens liegt der Grund im Fehlverhalten der Autofahrer, die unachtsam oder abgelenkt sind und deshalb dann zu spät bemerken, wenn der Vorausfahrende bremst. Auch die Unterschreitung des Sicherheitsabstandes oder überhöhte Geschwindigkeiten können Auslöser für Auffahrunfälle sein.

Handelt es sich nach Ihren Unfallstatistiken um einen Unfallschwerpunkt?
Dornfeldt: Im Verhältnis zu den letzten Jahren nahmen die Unfallzahlen im besagten Bereich nicht signifikant zu. Dennoch wird diese Unfallhäufung und deren Ursachen durch den zuständigen Sachbereich des Polizeireviers Anhalt-Bitterfeld künftig näher betrachtet. Dann müssen wir prüfen, inwieweit man dem Unfallaufkommen entgegenwirken kann.

Welche verkehrssichernden Maßnahmen wurden hier bisher getroffen?
Dornfeldt: Verkehrssichernde Maßnahmen können unterschiedlichen Charakters sein. Die Polizei hat die Möglichkeit - sollte eine Unfallursache besonders herausstechen - dieser mittels verkehrspräventiver Maßnahmen wie Verkehrskontrollen mit unterschiedlichsten Schwerpunkten entgegenzuwirken.

Im vorliegenden Fall verhält es sich schwierig, da wir die Unachtsamkeit und Ablenkung im Straßenverkehr, die meist Auslöser ist, schwer gezielt kontrollieren können. Es liegt in erster Linie in der Verantwortung der Autofahrer selbst, durch aufmerksames und rücksichtsvolles Fahren Unfällen vorzubeugen.

Wie kann man die Stelle sicherer machen? Mit einer Ampelanlage, einem Kreisel oder einer weiteren Geschwindigkeitsbegrenzung?
Dornfeldt: Bauliche Veränderungen des Bereichs oder weitere Geschwindigkeitsbeschränkungen müssen durch die zuständige Straßenverkehrsbehörde in Zusammenarbeit mit dem Straßenbaulastträger und der Polizei erörtert werden. Aber nicht jede bauliche Veränderung oder neue Beschilderung reduziert die Unfallzahlen.

Diese Erörterungen finden insbesondere innerhalb der Anfang des Jahres stattfindenden Verkehrsunfallkommission statt, deren Bestandteil auch die hier zur Diskussion stehende Einmündung sein wird. (mz)