Abrissarbeiten Abrissarbeiten: Jugendklub «Artur Becker» in Trümmern

köthen/MZ. - Am Dienstag um 13.22 Uhr war es so weit: Der Abriss des einstigen Jugendklubhauses "Artur Becker" hatte in diesem Moment auch die Wallstraße erreicht - bis dahin hatten sich die Abrissbagger mehr oder minder abseits der Öffentlichkeit von der Hofseite her an die Front zur Wallstraße "herangeknabbert". Mit dem "Stachel" eingedrückt wurde zunächst nur die Fassade des Obergeschosses; hinter den leeren Fensterhöhlen des Erdgeschosses liegen noch Tonnen von altem Mauerwerk, die erst einmal weggeräumt werden müssen, ehe auch die Fassade des Erdgeschosses abgebrochen werden kann. Die Zeit dafür drängt aber schon ein wenig: Immerhin will man den Löwenanteil des Abriss es bis zum Donnerstag erledigt haben, weil dann wieder der Unterricht beginnt - auch im Haus II des Ludwigsgymnasiums, das unmittelbar neben der Baustelle liegt. Die Mauer, die beide Grundstücke voneinander trennt, bleibt vorerst stehen, "weil der Gang dahinter als Rettungsweg genutzt wird", so Architekt Dietmar Sauer, dessen Büro mit der Planung von Abriss und Neubebauung des Grundstücks beauftragt ist.
Bauherr ist die katholische Pfarrgemeinde von St. Marien, die auf dem Terrain einen Neubau mit insgesamt 24 altengerechten Wohnungen errichten will und insgesamt zwischen zwei und drei Millionen Euro in das Vorhaben investiert. "Wir sind sehr zufrieden damit, wie es vorangeht", sagt Bernhard Northoff namens der Pfarrgemeinde. "Es war wichtig, den Abriss in der Ferienzeit zu realisieren, damit der Schulbetrieb nicht beeinträchtigt wird, und das ist gelungen."
Und dies, obwohl es länger als erwartet gedauert hat, die Abrissgenehmigungen für die ohnehin schon teilweise eingestürzten Säle des einstigen, viele Jahre leerstehenden Klubhauses zu erhalten. "Jetzt liegen wir aber gut im Zeitplan", sagt Dietmar Sauer. Auch die Baugenehmigung liege schon beim Bauordnungsamt.
Parallel wird die Ausführungsplanung für den Bau erarbeitet - die 24 Zweiraum-Wohnungen, deren Größe zwischen 50 und 70 Quadratmetern liegt, werden allesamt Balkon oder Loggia erhalten. Außerdem erhält des Gebäude einen Mehrzweckraum und ein öffentlich zugängliches Café. In die Akquise ist die Pfarrgemeinde bislang noch nicht gegangen, aber interessierte Nachfragen, so Nort- hoff, habe es schon gegeben.
Noch steht allerdings nicht fest, wann der Startschuss für den Neubau gegeben wird. "Auf alle Fälle aber wird die Fassade zur Wallstraße in der Form wieder aufgebaut, wie der Köthener sie in Erinnerung hat. Nur schöner", sagt Sauer.