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9. Nationaler Bach-Wettbewerb 9. Nationaler Bach-Wettbewerb: Sieger des Bach-Wettbewerbs in Köthen gekürt

Von Claus Blumstengel 25.10.2015, 20:48
Beim Preisträgerkonzert des Nationalen Bach-Wettbewerbes spielt Kerstin Tang (10) aus Duisburg Werke von Bach, Crumb und Liszt.
Beim Preisträgerkonzert des Nationalen Bach-Wettbewerbes spielt Kerstin Tang (10) aus Duisburg Werke von Bach, Crumb und Liszt. Heiko Rebsch Lizenz

Köthen - Am Sonntag um 16 Uhr war es geschafft. Der 9. Nationale Bach-Wettbewerb für junge Pianisten in Köthen fand mit dem Preisträgerkonzert seinen Abschluss. Die Spannung unter den 65 Teilnehmern war mit der Auszeichnung der Sieger durch den Schirmherr, Ministerpräsident Reiner Haseloff, gewichen und die fünfköpfige Jury unter Vorsitz von Professor Dietmar Nawroth, Hochschule für Musik und Theater Leipzig, konnte sich zum ersten Mal seit Mittwoch wieder zurücklehnen.

„Für die Jury war es eine echte Herausforderung, physisch und mental“, schätzte Folkert Uhde ein, der die Intendanz des Wettbewerbs von Hans-Georg Schäfer übernommen hat. Täglich ab 9.30 Uhr haben die Juroren sechs bis sieben Stunden aufmerksam dem Spiel der jungen Musiker aus ganz Deutschland im Alter von acht bis 17 Jahren gelauscht. Überrascht war Uhde von etlichen hervorragenden musikalischen Leistungen, die für so junge Musiker schon außergewöhnlich seien.

Johannes Daniel Schneider überzeugt

In diese Kategorie gehört zweifellos Johannes Daniel Schneider aus Herbrechtingen in Baden-Württemberg. Der 16-Jährige bekam die höchste Punktzahl aller Teilnehmer und damit auch den Sonderpreis des Oberbürgermeisters der Stadt Köthen. In jeder der drei Altersgruppen gab es Preise von 750, 500 und 300 Euro.

Allein die Teilnahme an dem Wettbewerb sei schon ein großer Erfolg. „Wenn dabei ein Preis herausspringt, umso toller“, meinte Folkert Uhde, der den jungen Musikern riet, unaufgeregt die Atmos-phäre des Wettbewerbs und die Nähe zum Komponisten Johann Sebastian Bach an dessen einstiger Wirkungsstätte zu genießen.

Vorausscheid in Zukunft möglich

Uhde kam es in seiner ersten Intendanz des Bach-Wettbewerbs darauf an, die große Tradition fortzuführen. Neu im Organisationsteam ist neben ihm Juliane Radtke von der Bach GmbH, die sich auf die Vorarbeiten ihrer Vorgängerin Brigitte Drange stützen konnte. Immerhin dauert die Organisation dieses Wettbewerbs ein ganzes Jahr. Die Ausschreibung geht an Hunderte Musikschulen in der Bundesrepublik. So macht dieses Ereignis die Bachstadt Köthen in ganz Deutschland bekannt. Das würden laut Uhde auch die Sponsoren so sehen.

Der Wettbewerb sei aber nicht nur für Köthen, sondern mit seiner motivierenden Wirkung auch für die Teilnehmer ein Gewinn. Einige hätten inzwischen schon musikalisch Karriere gemacht, informiert Uhde.

Das nächste Jahr, in dem es in Köthen die Bach-Festtage gibt, will der neue Intendant dann aber doch für Neuerungen beim Bach-Wettbewerb 2017 nutzen. „Die Resonanz ist toll, aber Luft nach oben ist immer“, meint er. Über soziale Netzwerke sollen zum Beispiel noch mehr Teilnehmer gewonnen werden. An der Kondition der Jury solle das nicht scheitern. Wenn nötig, werde es eben einen Vorausscheid geben, blickt Folkert Uhde voraus.

Den ersten Preis in ihrer Altersgruppe errangen Kerstin Tang (10) aus Duisburg (außerdem Preis für die beste Interpretation eines zeitgenössischen Werkes), Matteo Weber (13) aus Mögglingen und Johannes Daniel Schneider (16) aus Herbrechtingen.

Den Sonderpreis des Oberbürgermeisters der Stadt Köthen erhielt mit der höchsten Punktzahl Johannes Daniel Schneider. (mz)