Statistik der Arbeitsagentur 23.000 Einwohner in Anhalt-Bitterfeld pendeln zur Arbeit - Wohin die meisten fahren

Köthen/MZ - Jeder dritte Beschäftigte aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld muss zur Arbeit pendeln. Diese Zahl hat die Arbeitsagentur in Dessau genannt. Demnach haben aktuell 60.028 Menschen in Anhalt-Bitterfeld eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit. 23.000 von ihnen müssen täglich in andere Kreise oder Städte zur Arbeit fahren. Die Zahl der so genannten Auspendler bewegt sich nach Angaben der Arbeitsagentur seit Jahren auf einem annähernd gleichen Niveau.
Die meisten Auspendler aus Anhalt-Bitterfeld fahren zum Arbeiten nach Dessau-Roßlau (5.172 Personen), Halle (2.622 Personen) und den Saalekreis (2.383 Personen).
„Für zahlreiche Arbeitnehmer gehört das Pendeln zum Leben“, sagt Birgit Ruhland, Chefin der Arbeitsagentur Dessau-Roßlau-Wittenberg. Der Arbeitsmarkt setze Mobilität und Flexibilität voraus und innerhalb des Agenturbezirkes gebe es eine hohe Bereitschaft zum Pendeln. Genau diese Gruppe biete für ortsansässige Unternehmen aber auch Potentiale, um dort bei der eigenen Suche nach Fachkräften zu werben. „Wenn es gelingt, die Auspendler für eine Beschäftigung vor Ort zu begeistern, kann dies ein Gewinn für die Firmen und die täglich pendelnden Menschensein“, so Ruhland in einer Pressemitteilung.
Parallel zu den 23.000 Auspendlern gibt es auch 17.000 Menschen, die aus anderen Regionen in den Landkreis Anhalt-Bitterfeld kommen, um zu arbeiten. Die meisten Einpendler kommen ebenfalls aus angrenzenden Regionen. An erster Stelle steht Dessau-Roßlau mit 2.676 Personen, gefolgt von Wittenberg (2.125 Personen) und Halle (1.622 Personen).
Zieht man von den Einpendlern die Auspendler ab, ergibt sich das sogenannte Pendlersaldo. Im Fall Anhalt-Bitterfeld ist es negativ und liegt bei 5.823 Personen (Vorjahr: 6.649).
„Das liegt unter anderem an den industriell geprägten Ballungsräumen in den Nachbarregionen“, schätzt Ruhland, die erwartet, dass sich die Digitalisierung und der Strukturwandel in der Industrie in naher Zukunft auf Pendlerströme und Pendlerverhalten auswirken werden. Das Arbeiten von zu Hause werde auch nach Corona ein stärkerer Bestandteil des Arbeitsalltags sein. Auch der Bedarf an Arbeitskräften in Anhalt-Bitterfeld wird perspektivisch aus demografischen Gründen zunehmen.“