"Jugend forscht" in Gräfenhainichen "Jugend forscht" in Gräfenhainichen: Fünfmal abgeräumt

Gräfenhainichen - Auch in diesem Jahr konnten erneut einige Nachwuchsforscher des Paul-Gerhardt-Gymnasiums mit wissenschaftlichen, kreativen und technologischen Projekten die oberste Stufe des Siegertreppchens bei „Jugend forscht“ erklimmen. Damit räumte das Gymnasium in der Heidestadt zum wiederholten Mal bei den Regionalwettbewerben in Halle und Bitterfeld ab. Die Schule nahm mit sieben Projekten an dem Wettbewerb teil, fünf davon kamen auf den ersten Platz.
Damit sind sie automatisch eine Runde weiter. Roland Franke, Direktor des Gymnasiums, spricht den jungen Forschern ein großes Lob aus: „Ich muss vor Ihnen den Hut ziehen. Das ist nicht selbstverständlich, dass wir erneut so erfolgreich sind. Schließlich fangen wie jedes Jahr wieder bei Null an.“ Die MZ gibt einen Überblick, an welchen Projekten die Schüler monatelang getüftelt haben.
Der intelligente Rasenmäher:
Einen Rasenmähroboter, der eigenständig mäht, kennt man schon seit Jahren. Daniel Anders und Erik Walter haben den Rasenroboter weiterentwickelt und ihm ein Kamera-Auge verpasst. Dadurch soll er zuverlässig Tiere im hohen Gras erkennen können, selbstständig stoppen und vermeiden, dass die Tiere in die Klinge geraten. „Wir haben uns vorläufig auf den Igel fokussiert“, erklärt Daniel Anders. In monate-langer Heimarbeit lernten die Schüler das System an, indem sie mehr als 1.000 Fotos von Igeln in allen Winkeln dem System zuführten. Die Jury zeigte sich begeistert und verlieh den 1. Platz.
Die Pancakemaschine II.:
Bereits im Vorjahr hatten sich Schüler des Paul-Gerhardt-Gymnasiums an einer Pancakemaschine versucht. Damit lassen sich Eierkuchen herstellen, die besonders in Amerika beliebt sind. Die Maschine haben die jungen Tüftler weiterentwickelt. Man muss lediglich den Teig auftragen und die Maschine übernimmt dann den Rest. Sie wurde so entwickelt, dass die Pancakes selbstständig gewendet und im richtigen Moment auf einen Teller fallen gelassen werden. Damit landeten Leon Zeisler, Michel Grasse und Markus Tuchelt auf dem dritten Platz.
Der Fahrradsimulator:
Einen Fahrradsimulator mit dazugehörigem Programm haben Malte Kautzsch und Hans Brockmann entwickelt. Sie bauten ein Gestell für das Fahrrad und befestigten daran mehrere Sensoren, die in einem Computerprogramm angelernt wurden.
Wie in einem Videospiel kann mit dem Fahrrad durch eine virtuelle Welt gefahren werden. Das Fahrrad bleibt dabei an seinem festen Platz. „Ein Computerspiel mit körperlicher Anstrengung sozusagen“, erklärt der Lehrer Freddy Stiehler, der die Schüler bei ihren Projekten unterstützt. Mit dieser Idee konnten sie sich den ersten Platz sichern.
Nachführsystem für Astrofotografie:
Wer als Hobby-Fotograf Sterne fotografieren will, der wird recht schnell an seine Grenzen stoßen. Das hat Pia Schumann, die in die 10. Klasse geht, auch festgestellt. Daher hat die Schülerin eine Apparatur, die sogenannte Nachführung, entwickelt. Sie dreht die Kamera mit den Sternen mit. Somit kann relativ lange belichtet werden und die Sterne bleiben dennoch punktförmig. Das Projekt erhielt den zweiten Platz.
3D-Algorithmus für Roboter-Arme:
Große Roboter in Fabriken stehen ganz bewusst in Käfigen. Denn sie können einen Menschen schwer verletzen. Eine enge Hand-in-Hand-Zusammenarbeit ist daher nicht möglich. Erik Walter wollte das ändern und entwickelte einen Algorithmus, der es ermöglicht, gemeinsam mit Robotern zu arbeiten. Mithilfe von Sensoren soll das nun möglich sein. Sein Projekt erhielt den ersten Platz.
Modell-Umgebung zur Untersuchung des Niesens:
Um zu sehen, wie es um die Hygiene während des Niesens mit einer Maske steht, hat Helena Richter ein Modell entworfen. Dieses hat sie mit einem 3D-Drucker erstellt und kann mithilfe von Farbe das Niesen sichtbar machen und auch mit der Kamera ablichten.
„Die Maske bringt auf jeden Fall etwas“, sagt sie lachend. Auch sie ist damit eine Runde weiter.
Das vernetzte Terrarium:
Eine Steuerung für das heimsche Terrarium, um Luftfeuchtigkeit und die Temperatur regeln zu können, haben Robin Pobbig und Ben Maier entworfen. Das Terrarium kann somit selbst die Temperatur regeln und passt sich automatisch an das darin lebende Tier an. Es besteht sogar die Möglichkeit, anhand einer Handy-App diese Einstellungen von unterwegs vorzunehmen. Das vernetzte Terrarium überzeugte die Jury in Halle und so kam das Duo ebenfalls auf den ersten Platz. (mz)