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Lokale Persönlichkeiten aus Kreis Stendal blicken zurück Jubilare mit viel Geschichte

Pfarrer Gordon Sethge feierte mit Gliedern der evangelischen Kirche in Sankt Nicolai in Osterburg Konfirmation.

Von Astrid Mathis Aktualisiert: 28.01.2025, 00:26
Osterburgs Jubilare der Konfirmation hatten sich in der St.-Nicolaikirche viel zu erzählen. Aus dem Gemeindekirchenrat dabei: Reiner Ahrends, Beate Sellin und Renate Böhm sowie der einstige Stadtwehrleiter Dieter Engel.
Osterburgs Jubilare der Konfirmation hatten sich in der St.-Nicolaikirche viel zu erzählen. Aus dem Gemeindekirchenrat dabei: Reiner Ahrends, Beate Sellin und Renate Böhm sowie der einstige Stadtwehrleiter Dieter Engel. Foto: Pfarramt Osterburg

Osterburg. - Ein Dreivierteljahr brauche die Vorbereitung einer Jubelkonfirmation schon, betont der evangelische Pfarrer Gordon Sethge. Alle zwei Jahre wird dazu eingeladen. Für die Osterburger war es besonders aufregend, denn danach ging es in die Musikmarkthalle zum Kaffeetrinken.

Die Musikmarkthalle kennt der Osterburger Reiner Ahrends, der seine goldene Konfirmation feierte, seit Kindertagen – hatte Großvater Erich Seefluth doch dort eine Autowerkstatt für Opel aufgebaut, die sein Vater in den 80ern übernahm. „Für mich ist jede Schraube, die in der Wand steckt, ein Stück Heimat. 1975 habe ich hier meine Lehre angefangen und 1983 bei Hans Munder meinen Meister gemacht“, erzählt der 65-Jährige. Vater Werner Ahrends führte die Werkstatt zu DDR-Zeiten mit der Marke Skoda weiter. Gleich nach der Wende wurde sie wieder eine für Opel, bis sie mit Sack und Pack 1991 ins Gewerbegebiet zog, wo Reiner Ahrends noch heute die Geschäfte führt. „Mein Vater ist im Oktober 2022 verstorben“, so Ahrends weiter. Mutter Marga hatte ihre Konfirmation 1949 und musste jetzt zu ihrem Kronjuwelen-Jubiläum aus gesundheitlichen Gründen passen. Dass ihr Enkel Alexander nicht ins Autogeschäft eingestiegen ist, nimmt Reiner Ahrends gelassen. „Er brennt eben für die Feuerwehr und arbeitet inzwischen in Braunschweig. Mein Enkel schlägt auch eher in seine Richtung.“ Aber musikalisch hält es Alexander doch mit seinem Vater, der seit Anfang der 70er Schlagzeug in der Osterburger Kirchenband spielt.

Mit 14 wurde Matthias Kruppke zum Chorleiter

Als Pfarrer Norbert Kruppke 1971 mit seiner Frau Rosegret, die Katechetin und Kantorin war, nach Osterburg kam und mit über 90 noch Orgel spielte, gründete die Familie eine Band. Pfarrer Matthias Kruppke wurde Leiter mit 14 Jahren, dessen Brüder Thomas (Schlagzeug) und Stephan (Querflöte) und Reiner Ahrends waren als Vertreter der Jungen Gemeinde erst der Anfang. „Es gab sogar Bandtreffen mit 18 Leuten in Wernigerode. Ich habe das als Jugendarbeit gesehen und hatte sogar drei Mädchen aus Stendal dabei. Zwischendurch gehörten Bernhard Sasse – Trompete – und Mezzospranistin Anna-Maria Koßbau dazu“, informiert Matthias Kruppke, der mittlerweile 67 Lenze zählt. „Im September 2023 haben wir unser Jubiläum 50 + 2 gefeiert. Ich werde die Gruppe weiter leiten, egal, was kommt." Heute ist die Band um Sohn Benjamin (Schlagzeug und Soundproducer), Tochter Isabel (Saxophon) und Christian Schulze (Schlagzeug), den Mann seiner Tochter Dorothea (wie Mutter Christiane: Gesang), erweitert und hauptsächlich in Kossebau zu erleben.

In Kossebau hat auch Beate Sellin ihre Wurzeln, deren Tochter Ute ebenfalls die Band verstärkt. Sellin ist genauso Mitglied im Gemeindekirchenrat wie Reiner Ahrends und Renate Böhm. Böhm hatte zur Jubelkonfirmation mit Ingrid Melms nicht nur alle Fäden in der Hand, sondern feierte selbst die Erinnerung an ihre Konfirmation vor 50 Jahren. Allerdings fand diese damals in einem kleinen Dorf bei Bad Doberan statt.

Als Ur-Osterburger waren in den Reihen der Jubilare außerdem Stephan Kruppke und Dieter Engel zu entdecken, der über 30 Jahre die Osterburger Feuerwehr leitete.