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"Zwischen Frühstück und Gänsebraten" "Zwischen Frühstück und Gänsebraten": Gute Unterhaltung mit Gerbisbacher Heimatverein

Von Evelyn Jochade 07.12.2017, 11:23
Dann gelang es doch noch in Gerbisbach: Der Weihnachtsmann hatte die keifenden Kerzen endlich friedlich am Baum platziert.
Dann gelang es doch noch in Gerbisbach: Der Weihnachtsmann hatte die keifenden Kerzen endlich friedlich am Baum platziert. Evelyn Jochade

Gerbisbach - Ganz in Familie, mit Sohn und Mann, hatte Dagmar Komrovski an einer der langen Tafeln im Gerbisbacher Dorfgemeinschaftshaus Platz genommen. „Mal sehen, was die sich wieder ausgedacht haben“, freute sie sich. Mit „die“ meinte die 61-Jährige die Mitglieder des Heimatvereins und ihre helfenden Hände, die den Saal und die Tische weihnachtlich geschmückt und mit entsprechenden Leckereien be-stückt hatten.

Ja, in der Hinsicht sind die Gerbisbacher verwöhnt. Jedes Jahr dürfen sie sich auf ein kleines Weihnachtsprogramm freuen. Natürlich mit viel Humor. Aber fast wäre das in diesem Jahr ausgefallen, denn einige Mimen tragender Rollen mussten ganz kurzfristig absagen.

Da kam die Truppe um Vereinsvorsitzenden Steffen Löwe beim nötigen Improvisieren arg ins Schwitzen. Letztlich hieß es dann für die Nachwuchsschauspieler, ran an die Front und Verantwortung übernehmen! So war es gut, dass die junge Generation schon früher des Öfteren ihre Fähigkeiten auf der Bühne unter Beweis stellen durfte.

Je weiter das Programm fortschritt, umso sicherer wirkten beispielsweise die Moderatoren Antje Schneider und Jens Aurich. Die beiden Akteure, unter den Namen Margot Querfrau und Heinz Ebert agierend, sollten wie der Titel des Programms, an die Ursendung der weihnachtlichen Unterhaltung des DDR-Fernsehens, „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“, erinnern.

Und um das Ost-West-Verhältnis ausgeglichen zu gestalten, durfte auch eine gewisse Else Tetzlaff (Christin Werner) mit tun. Die Frau von Ekel Alfred hatte ein tolles Rezept für eine Feuerzangenbowle mitgebracht und gemeinsam wurde diese nun im großen Glasgefäß zusammengeschüttet. Margot musste den Rum natürlich erst einmal kosten, bevor er auf dem Zuckerhut angezündet wurde.

Inwieweit sie anschließend den Auftritt des flotten Schneemanns (Jutta Odebrecht) und Stargast Roger Whittaker (Steffen Löwe) mitbekam? Die Moderation ging jedenfalls sehr flüssig weiter. Der Weihnachtsmann Christian hatte alle Hände voll zu tun, vier streitende Adventskerzen zu beruhigen. Eine wollte eher angezündet werden als die Andere.

Mit teils sehr eigenwilligen Argumenten, wie: „Mein Docht ist länger als eurer.“ Schließlich hängte der Alte sie alle an den Christbaum, der einst als Spitze eine große Tanne in Familie Schneiders Garten zierte. Das Fernsehprogramm „Zwischen Advent und Gänsebraten“ wurde selbstverständlich live übertragen und so kam es, dass eine aktuelle Meldung über den Aufstand der Stützstrümpfe im Seniorenheim „Alter Hut“ die Sendung unterbrach.

Dort hatte Opa Weber angesichts der Kinder, die für die Alten singen wollten, zur Verteidigung geblasen: „Jedes Jahr zu Weihnachten“, erklärte er, „kommen diese Plagen und schreien uns in Grund und Boden. Das kann nicht länger so weitergehen.“ Die Senioren hatten aus diesem Grunde zur Verteidigung Schneebälle in Reserve und ihr Heim zur Festung ausgebaut. Da war es doch, das stellten Margot und Heinz fest, hier im Gerbisbacher Studio wesentlich ruhiger.

Na vielleicht nicht so ganz, denn hier jagte ein Höhepunkt den nächsten. Das Männerballett stand schließlich jetzt in den Startlöchern und die weiblichen Gäste im Saal wurden langsam unruhig. Verdeckt von einem großen Stofftuch liefen dann die Männer herein. Gudrun und Christin Werner sorgten so für die Anonymität der Herren, deren tanzende Unterschenkel nicht nur die Damenwelt verblüfften.

Bei diesem Anblick bekam das Weihnachtslied „Lasst uns froh und munter sein“ besonderen Schwung und auch die Zuschauer gingen richtig mit. Einen drauf setzten die Gerbisbacher noch mit Stargast Nummer zwei: Ilka Bessin. Die Frau aus Luckenwalde, eher bekannt als Cindy aus Marzahn (Sibylle Löwe), berichtete in einem Gedicht über das weihnachtliche Berlin.

Die wichtigste Frage wurde auch noch beantwortet: Wie wird das Wetter zum Fest? Leider gab die Ortsmeteorologin Gudrun Werner darauf nur eine äußerst ungenaue Auskunft. (mz)