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Wettbewerb in Naundorf Wettbewerb in Naundorf: Junge Hähne krähen gut

04.05.2016, 07:02
Ehrung in Naundorf: Werner Reim, Wettkampfleiter Rainer Clemens, Sandra Nickchen mit Pokal und Straußenei (v. l.) sowie Siegbert Buchheister (vorn).
Ehrung in Naundorf: Werner Reim, Wettkampfleiter Rainer Clemens, Sandra Nickchen mit Pokal und Straußenei (v. l.) sowie Siegbert Buchheister (vorn). H.-Dieter Kunze

Naundorf bei Seyda - Für Besitzerin und Hahn war die Teilnahme am traditionellen Hähnekrähen, dem 33. in Folge, am 1. Mai in Naundorf eine Premiere. Sandra Nickchen war immer schon fasziniert und amüsiert von der Atmosphäre und dem pausenlosen Krähen in der Stunde des Wettbewerbes vor dem Feuerwehrgerätehaus. Da war ihr Gockel „Brauni“ genau richtig im jugendfrischen Geflügelalter, er schlüpfte am 1. Juli des vergangenen Jahres und stammt aus eigener Zucht der Familie Irene und Günter Nickchen sowie Tochter Sandra.

Drei Zähler

23 Hähne aller Größen hatten die Züchter ins Rennen geschickt, einige setzten zwei Tiere in die Käfige der Boxenfront am Teich. Kurz nach halb sieben gab der „Herr der Hähne“ und Wettkampfleiter Rainer Clemens das Startsignal. Nun zählte jeder Kräher. Die Rufe aus den Boxen wurden auf Listen exakt registriert von den Zählern Niklas Pade, Arne Richter und Sebastian Schlüter. Einige „Großschnäbel“ legten sich sofort lauthals ins Zeug, andere gingen es gelassen an. Schließlich gehört eine Gefiederpflege zum Wettbewerb dazu. Nach exakt einer Stunde verkündete Rainer Clemens: „Das war der letzte Kräher.“ Er sammelte die Listen ein und begab sich in den Gemeinschaftsraum des Gerätehauses zur „Stimmauszählung“. Natürlich saß er nicht allein im Raum, denn zahlreiche Züchter und Gäste nutzten die Gelegenheit zu einem ausgiebigen Frühstück mit Kaffee, Kuchen, belegten Brötchen oder Würstchen. Organisiert hatten den Imbiss Naundorfer Frauen.

Riesiges Ei als Zugabe

Dann ging es vor die Käfige, wo Rainer Clemens die mit Spannung erwarteten Ergebnisse und Platzierungen bekanntgab. Dem Ergebnis von „Brauni“, 136 Rufe, kam keiner der Hähne zu nahe. So freute sich Sandra Nickchen nicht nur über den Wanderpokal, der noch nirgendwo nach drei Siegen in Folge endgültig bei einem Sieger geblieben war. Als besondere Zugabe gab es für die Siegerin noch ein gefülltes Straußenei, das Erhard Schlüter, Betreiber der Naundorfer Straußenfarm Schlüterhof, spendierte. Er gab Sandra Nickchen noch den Tipp: „Wenn es hart sein soll, 90 Minuten kochen lassen.“

Den zweiten Platz belegte mit 125 Krähern der Hahn von Siegbert Buchheister aus Morxdorf, sein zweiter gesetzter Favorit war aber keiner, sondern ein Schweiger. Es folgte mit 100 Rufen das Tier von Werner Reim aus Zemnick. Nach Reihenfolge konnte sich jeder einen Preis vom Tisch aussuchen, auch die nachfolgend Platzierten, bis der Tisch leer war. Spendiert hatten sie private Haushalte und Gewerbetreibende. Als Pendant zum schwergewichtigen Straußenei gab es jeweils eine Packung Wachteleier von den Naundorfer Züchtern Hannelore Hilse und Thoralf Fröbe. Das Naundorfer Hähnekrähen findet seit 1982 jedes Jahr in den frühen Morgenstunden des 1. Mai statt. (mz/hdk)