Weihnachten an Jessener Grundschule Weihnachten an Jessener Grundschule: Gemeinsam in den Advent

Jessen - Schon vor dem ersten Advent hat die Grundschule „Max Lingner“ die Weihnachtszeit eingeläutet. Mit dem Adventsfest haben die Kinder und Lehrer eine jährliche Tradition fortgesetzt. „Es wurde geprobt, gebacken, gebastelt und gewerkelt“, erzählt die Schulleiterin Iris Schacher. Wie immer seien die Kinder im Vorfeld sehr aufgeregt gewesen. Schließlich sollte am großen Tag alles gut gehen. Geplant war ein Bühnenprogramm sowie ein Adventsmarkt auf dem Schulhof. Doch kurz vorher drohte alles ins Wasser zu fallen.
„Leider hat uns Petrus etwas verlassen“, sagte die etwas enttäuschte Direktorin. Von dem nachmittäglichen Regenguss ließen sich die Kinder aber ihr Fest nicht verderben und so wurde kurzerhand umgeplant. Das lange und mühevoll eingeübte Programm präsentierten die Jungen und Mädchen den zahlreichen Gästen spontan in der Turnhalle.
Textsicher und stimmungsvoll
Und als ob das nicht genug Aufregung war, fehlte auch noch jede Spur vom Weihnachtsmann. Emily Röder und Emma Strube, beide gehen in die vierte Klasse, begaben sich auf die Suche nach ihm und führten so durch das Programm. Alle etwa 250 Schülerinnen und Schüler haben sich am Programm beteiligt, sagt Schacher stolz.
Tanzende Rentiere, singende Mitschüler und klassische Gedichte haben die beiden bei der Suche begleitet. Textsicher trugen die Schüler Gedichte wie „Knecht Ruprecht“ von Theodor Storm vor. Dass die Liedtexte genau so textsicher und fehlerfrei gesungen wurden, ist nicht zuletzt Musiklehrerin Benita Junge zu verdanken. Die Leiterin des Fachbereichs Musik hat das Programm geplant.
Seit September wurde geprobt, zum Schluss sogar täglich. Und der immer wiederkehrende Applaus des Publikum machte deutlich, dass sich die mühevolle Vorbereitung auch gelohnt hat. Nachdem Emma und Emily schlussendlich den Weihnachtsmann gefunden hatten, waren alle glücklich - vor allem die Erstklässler. Sie hatten nämlich schon bei den Proben ernsthafte Bedenken geäußert, dass man den Weihnachtsmann vielleicht gar nicht finden würde, erzählt die Schulleiterin.
Zum Glück ist ja alles gut gegangen. Das Programm sowie der anschließende Weihnachtsmarkt wurden gemeinsam mit dem Hort organisiert. Für die Verkaufsstände haben die Schüler neben den Proben für das Programm auch gebastelt und gebacken. „Das ist alles selbst gemacht“, betont Leon Winter, der mit seinen Klassenkameraden den Stand der vierten Klasse betreut. „Bei uns gibt’s Schneemänner, Rentiere, Vanillekipferl und auch Zitronen-Schoko-Kekse“, zählt Tom Haupt stolz das Sortiment auf. Sicher sei es etwas anstrengend gewesen, „aber für die Klasse machen wir das gerne“, fügt Leon hinzu.
Kasse klingeln lassen
Knapp 20 Verkaufsstände gab es insgesamt. Der Erlös aus dem Verkauf der gebackenen und gebastelten Werke kommt voll und ganz den Kindern zu Gute, erklärt Iris Schacher. Im letzten Jahr seien so etwa 500 Euro zusammengekommen, von denen die Schule unter anderem das Europa-Projekt und den Fasching finanzieren konnte. Solche Spendengelder sind auch für den Hort sehr wichtig, erklärt Mandy Bischoff, die Hortleiterin. „Von den Erlösen aus dem letzten Jahr konnten wir ein neues Fahrzeug für den Schulhof kaufen“.
Und damit die Kasse ordentlich klingelt, haben sich die Kinder und ihre Eltern einiges einfallen lassen. So gab es neben den Klassikern wie kandierten Äpfeln und Schokofrüchten auch selbstgebastelte Bommeln, Fröbelsterne und Bigos. Letzteres ist ein polnisches Nationalgericht und wurde von der Schulelternratsvorsitzenden Joanna Reichhardt für die Gäste gekocht. Dass der Adventsmarkt diesmal nach drinnen verlegt werden musste, tat der weihnachtlichen Stimmung keinen Abbruch. Etwas anderes leider schon.
Böse Überraschung
Viele erwartete auf dem Heimweg eine böse Überraschung: Während des Adventsfestes waren die Mitarbeiter des Ordnungsamtes fleißig und verteilten Knöllchen an Falschparker. Da vor dem Schulhaus nur wenige Parkplätze vorhanden sind und es kurz vor Beginn kräftig geregnet hatte, parkten zahlreiche Gäste entlang der Straße. Dass gerade an diesem Tag Strafzettel verteilt wurden, stößt bei Besuchern auf Unverständnis. (mz)

