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Wasser- und Abwasserzweckverband Elbe-Elster-Jessen Wasser- und Abwasserzweckverband Elbe-Elster-Jessen: Wasserwerk muss erneuert werden

Von Klaus Adam 22.02.2013, 17:56
„Das Wasserwerk hat seine Nutzungsdauer erreicht.“, so Werner Kneist, der Geschäftsführer des WAZV.
„Das Wasserwerk hat seine Nutzungsdauer erreicht.“, so Werner Kneist, der Geschäftsführer des WAZV. Gückel/Archiv Lizenz

Jessen/MZ. - Laut Geschäftsführer Werner Kneist hat das seit 1972 bestehende Wasserwerk im Jessener Stadtwald inzwischen seine normative Nutzungsdauer erreicht, sodass es eines Neubaus bedarf. Beide Projekte lägen derzeit zur Prüfung beim Landesverwaltungsamt in Halle. Kneist hofft auf Fördermittel. Die seien bis dato fest einkalkuliert. Sollte die hallesche Behörde die Förderung verweigern, „dann muss die Verbandsversammlung entscheiden, wie weiter verfahren wird“, so Kneist.

Mit Gesamtkosten von 3,2 Millionen Euro für die Klärwerkserweiterung und 3,5 Millionen für das neue Wasserwerk sind die Aufwändungen nicht unerheblich. Wobei der WAZV-Geschäftsführer auf Nachfrage der MZ bekundet, dass sich die Wasser- und Abwassergebühren aufgrund der Investitionen keinesfalls direkt erhöhen würden. Allerdings stehe die Kalkulation insgesamt regelmäßig auf dem Prüfstand.

Am Standort des Wasserwerkes werde nicht gerüttelt. Es stehe über einem ergiebigen und langfristig sicheren Wasserleiter, so Kneist. Der Neubau erfolgt gleich neben dem bestehenden. Das muss auch bis zur Inbetriebnahme des neuen weiter produzieren. Eine Rekonstruktion bei laufendem Betrieb wäre nicht möglich. Außerdem gebe es für eine Sanierung keine Fördermittel.

Um eine dritte „Straße“ (Belebungs- und Nachklärbecken), wie Werner Kneist sagt, wird das Klärwerk in Jessen erweitert. Hintergrund ist, dass die Elsterland-Molkerei aufgrund von Produktionserhöhungen mehr Abwasser produzieren wird, wofür deren eigene Vorklärung nicht mehr ausreicht. Daher habe sich der Lebensmittelproduzent entschlossen, eine neue Vorkläranlage auf dem eigenen Gelände zu errichten und in eine Druckleitung zum Klärwerk zu investieren. Um 50 Prozent werden dann die Molkerei-Abwässer vorgereinigt. Um diese Fracht aufnehmen zu können, muss das WAZV-Klärwerk in der Kapazität von derzeit 23 000 Einwohnergleichwerten (EW) auf 45 000 vergrößert werden. „Ohne die molkereieigene Vorklärung wären es 75 000 EW“, informiert Kneist.

Da der WAZV mit der Übernahme von Teilen des Abwasserzweckverbandes Kropstädt und des AZV Südfläming wichtige Landesforderungen zur Vergrößerung des Verbandsgebietes erfüllte, sieht Kneist alle Weichen gestellt, dass Fördermittel von den Landesverwaltern genehmigt werden dürften.