"Wahsinnspuppen" Arnsdorfer "Wahsinnspuppen" Arnsdorfer: Großes Dankeschön für ehrenamtliches Engagement

Arnsdorf - Wer freut sich wohl mehr? Taxi-Unternehmer Mario Höhne oder die Arnsdorfer Frauen? An diesem Abend sind sie alle „seine Wahnsinnspuppen“ – zumindest einige Minuten lang, denn er hat sie mit einem Geschenk überrascht.
Schon vor Wochen flüsterte ihm Ehefrau Sylke, eine der „Wahnsinnspuppen“ zu, dass sie und ihre Mitstreiterinnen neue T-Shirts für die nächsten Aktionen in Vorbereitung des Dorffestes benötigen. Von diesem „Hinweis“ ahnen die anderen jedoch nichts – und sind umso erstaunter, als es beim „Arbeitstreffen“ im Partyraum von Familie Thiele an die Tür klopft. Einen großen Karton vor sich hertragend kommt Mario Höhne herein und sieht sich den verblüfften Frauen gegenüber. Nur seine Sylke schmunzelt.
„Ich möchte euch einfach mal Dankeschön sagen für euer bisheriges Engagement. Auf euch ist immer Verlass – beim Dorffest ebenso wie beim Weihnachtsmarkt. Ihr habt die besten Ideen, seht gut aus. Kurzum: Ihr seid das, was euer Name sagt, echte Wahnsinnspuppen.“ Dann öffnet er den Karton, zieht ein himmelblaues T-Shirt nach dem anderen heraus – so viele, wie Frauen im Raum sind.
Die Freude ist unüberhörbar groß – und während sich der einzige Mann im Raum umdreht und für einen Moment das Muster an der Wand studiert, streifen sich die Damen die neuen Shirts über: Sie passen! Dann nehmen sie ihren „Super-Mario“ in die Mitte und lassen ihn hochleben.
Im Jahr 1990 hat Mario Höhne seinen Taxi-Betrieb eröffnet. Er beschäftigt in Arnsdorf und Wittenberg insgesamt 26 Mitarbeiter, die mit 15 Fahrzeugen im Einsatz sind. Der gebürtige Arnsdorfer bekundet: „Es ist für mich ein Glück, in meinem Heimatort eine Firma betreiben zu können. Und es ist wichtig, dass sich jeder Mensch, dort wo er wohnt, wohl fühlt und Geselligkeit pflegt. Dank unserer ,Wahnsinnspuppen’ und des Heimatvereins klappt das prima bei uns. Ich wünsche mir sehr, dass es so bleibt.“
Seit nunmehr zwölf Jahren gelten die „Wahnsinnspuppen“ quasi als Markenzeichen für ehrenamtliches Event-Management in Arnsdorf. Wenn gemeinsam gefeiert werden soll, schmieden die Frauen rechtzeitig Pläne, üben Showacts, ein, besorgen Requisiten und backen Kuchen.
Dies geschieht freilich in Abstimmung mit dem Heimatverein unter Leitung von Lothar Kralisch. Auch dessen Ehefrau Esterina ist eine „Wahnsinnspuppe“. Sie und alle anderen gehören ebenfalls dem Heimatverein an. „Bei nur 176 Einwohnern sind wir 34 Mitglieder. Das ist ein guter Durchschnitt“, freut sich der Vereinschef. Mit dabei sind auch die Nachbarn aus Leipa.
Schon oft haben die „Wahnsinnspuppen“ auf der Festbühne ihre Showtalente unter Beweis gestellt, bekannte Schlager umgetextet und dazu Choreografien einstudiert. Unvergessen sind zum Beispiel: das „Fliegerlied“, „Ich bau Dir ein Schloss“, „Du hast mich tausendmal gewogen“, „Ich war noch niemals in Neff Jork“ sowie der lachmuskel-zehrende „Strumpfhosen-Tanz“ und das pfiffige „Luftpumpenorchester“.
Für den nächsten Höhepunkt stehen die Signale bereits auf Grün – oder dank der neuen T-Shirts jetzt auf Hellblau. Denn nachdem Mario Höhne euphorisch verabschiedet worden war, haben die Frauen für das 640. Dorffest schon mal „Ideen gesponnen“. Es wird am 17. und 18. Juni gefeiert. Was genau beraten wurde, bleibt noch geheim.
Sylke Höhne verheißt lediglich: „Im April treffen wir uns wieder, und von diesem Zeitpunkt an trainieren wir jede Woche – bis zum Dorffest.“ Die Männer erfahren davon nur so viel, wie sie unbedingt wissen müssen – und auch nur dann, wenn sie bei der einen oder anderen „Nummer“ mitmachen. Lothar Kralisch gesteht augenzwinkernd: „Das klappt und ist völlig in Ordnung. Wir haben andere Aufgaben. Unsere Frauen geben den Ton an – und wir stimmen ein.“ (mz)