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Volksbank Elsterland Volksbank Elsterland: Ab November heißt es "paydirekt"

Von Klaus Adam 02.10.2015, 08:44

Jessen - Zum Ende des Herbstes wird es ein neues Bezahlsystem geben. Und zwar für alle Kunden, die das Online-Banking nutzen. Darüber informiert die Volksbank Elsterland in einem Pressegespräch. Jörg Schellenberg und Nicole Thieme sind die Koordinatoren in dem genossenschaftlichen Bankhaus, die sich gezielt mit der Einführung des neuen Systems beschäftigen.

In Anlehnung an den bekanntesten und umsatzseitig wohl auch größten privaten Anbieter PayPal nennt sich das Verfahren, auf das sich inzwischen alle deutschen genossenschaftlichen und privaten Banken sowie die Sparkassen geeinigt haben, „paydirekt“.

Interneteinkäufe über das Girokonto zahlen

Es funktioniert, wie Jörg Schellenberg und Nicole Thieme erklären, im Grunde genauso, wie der aus den USA stammende Großanbieter. Das heißt, Wareneinkäufe im Internet können direkt über das eigene Girokonto bezahlt werden.

Zwar ist „paydirekt“ eine eigene GmbH, die gemeinsam von der deutschen Kreditwirtschaft getragen wird. Aber gegenüber den herkömmlichen Bezahldiensten gibt es einen ganz wesentlichen Unterschied, wie die beiden Mitarbeiter des Jessener Bankhauses informieren. Die Kundendaten, die für das Bezahlen von Waren im Internet benötigt werden, bleiben auf den Servern der Hausbank liegen. Bei externen Bezahldiensten wie dem genannten, bis April zu eBay gehörenden und jetzt eigenständigen, muss dort in aller Regel ein Kundenkonto eröffnet werden. Oder, wenn die Kunden dies umgehen wollen, müssen zumindest für den jeweiligen Einkauf die Daten hinterlegt werden. „Bei ,paydirekt‘ bleiben die Kundendaten dort, wo sie sowieso liegen, bei der Hausbank“, stellt Jörg Schellenberg von der Volksbank Elsterland klar. „Sie bleiben damit auch in Deutschland und liegen nicht wie bei anderen Anbietern in den USA oder sonstwo“, informiert Schellenberg.

Bezahlung soll auch über Kreditkartenkonto funktionieren

Im ersten Schritt, so schränken die beiden Banker ein, werde „paydirekt“ nur über das Girokonto funktionieren. „Aber es wird vorbereitet, dass Käufe dann genauso vom Kreditkartenkonto abgebucht werden können“, so Nicole Thieme. Die Genossenschaftsbanken, zu denen die Volksbank bekanntlich gehört, haben für sich bereits ein festes Zeitfenster zur Einführung des neuen Systems festgelegt. Zwischen 8. und 20. November werden die Bankhäuser des Verbundes die Online-Zugänge freischalten.

Schellenberg und Thieme machen auf einen weiteren Vorteil des Verfahrens aufmerksam: Da der Kunde über seine Daten bei der Hausbank und bei regionalen Banken meistens in persona schon bekannt ist, entfällt die Altersverifikation. Ein weiterer Punkt ist der Käuferschutz, der über die Hausbank noch deutlich besser greifen solle als bei externen freien Bezahlsystemen auf dem Markt.

Eine wichtige Frage ist, wie hoch die Akzeptanz des neuen Systems bei den Internetanbietern ist. Schellenberg: „Von den 300 größten Anbietern sind schon 20 Prozent dabei.“ Doch das Werben der deutschen Kreditwirtschaft werde diesbezüglich nicht stehen bleiben und fortgesetzt. (mz)