Versorgung in Jessen Versorgung in Jessen: Das neue Wasserwerk ist am Netz
Jessen - Mission geglückt. Mit dem Umschluss ging das neue Wasserwerk Jessen ans Netz. Zeitgleich stellte das alte Werk nach über 40 Jahren seinen Betrieb ein.
Wer am in Jessen und Umgebung den Wasserhahn betätigt, kann sicher sein, dass dieses Trinkwasser seinen Ursprung im neuen Wasserwerk des Wasser- und Abwasserzweckverbandes Elbe-Elster-Jessen hat. Nach mehr als einjähriger Bauzeit nahm der Verband wie geplant den Betrieb des Werkes auf, zeitlich in dem Rahmen, den er sich selbst als Ziel gestellt hatte.
Bereits seit Anfang Juli befand sich das neue Werk im Probelauf. Das dabei aufbereitete Trinkwasser musste jedoch noch entsorgt werden. Vorerst galt es, die technische Zuverlässigkeit des Werkes unter Beweis zu stellen und über einen längeren Zeitraum die von der Trinkwasserverordnung geforderten Parameter zu bestätigen.
„Die Testphase verlief in allen Belangen reibungslos, weshalb der Inbetriebnahme nichts im Wege stand“, berichtet sichtlich zufrieden der technische Leiter des WAZV, Thomas Giffey.
Der letzte Schritt war nun die Umkopplung von Alt auf Neu. Punkt 7.15 Uhr wurde das alte Wasserwerk am Montag vom Netz genommen. Bereits 8.30 Uhr lagen Teile der Altleitung, von einer Fachfirma zerschnitten und demontiert, auf dem Werksgelände. Die gleichen Monteure waren es, die gegen 10 Uhr den Vollzug der Neuverlegung einer 24 Meter langen Kunststoffleitung vermelden konnten. Diese wurde im unmittelbaren Anschluss gespült und mit Spezialreiniger desinfiziert. Pünktlich zur Mittagszeit floss erstmals Wasser durch diesen Strang, dessen Inhalt sich seinen Weg ins zentrale Trinkwassernetz suchte. Die Trinkwasserversorgung war während der gesamten Maßnahme zu keinem Zeitpunkt gefährdet oder außer Betrieb. Dafür sorgten das Wasserwerk Groß Naundorf als „Quelle“ sowie ein Hochbehälter in Jessen, der 3 500 Kubikmeter Trinkwasser fasst. Die durchschnittlich verbrauchte Tagesmenge im Verbandsgebiet beträgt derzeit 2 500 Kubikmeter.
Dass die Inbetriebnahme des Werkes fristgerecht realisiert wurde, ist neben der Arbeit der beteiligten Baufirmen auch den milden Temperaturen des vergangenen Winters zu danken. Dadurch war es möglich, das Gros der Zu- und Ableitungen komplikationslos bis Anfang April ins Erdreich zu verlegen. Auch die Arbeiten am zweiten Reinwasserbehälter sowie der Bau der neuen Filterhalle kamen dadurch keinen Augenblick ernsthaft in zeitlichen Verzug.
„Vollends abgeschlossen ist das Projekt allerdings noch nicht“, betont Planungsingenieur und Bauleiter André Dippold von der infraprojekt Ingenieur GmbH aus Torgau. Unter anderem gelte es, die Außenanlagen des Werkes wieder in den Urzustand zu versetzen. Löcher werden befüllt, Anhöhen mit Mutterboden bedeckt, Grassamen wird ausgebracht, die durch Baufahrzeuge in Mitleidenschaft gezogene Zuwegung innerhalb des Werksgeländes wird erneuert. So schnell wie möglich möchte der Verband darüber hinaus einen Teil der Altanlage zurückbauen und gegebenenfalls entsorgen.
Den Auftakt macht hierbei Anfang Oktober die etwa 23 Meter hohe Kaskade, deren Aufgabe es bislang war, das geförderte Rohwassers zu belüften. Über die Kaskade wurde das Wasser dabei flächengleich verteilt und rieselte im freien Gefälle über mehrere Zwischenböden nach unten. Diesen Part wird künftig ein Flachbettenlüfter übernehmen.
Demontiert und entsorgt werden in den kommenden Wochen auch die alten Filterkessel. Dagegen erfolgt der Rückbau der außer Dienst gestellten Filterhalle erst in den kommenden Wintermonaten und wird durch die Mitarbeiter des WAZV selbst ausgeführt.
Vorgesehen ist, das im Anschluss leere Objekt als Lagerhalle zu nutzen. Spätestens zum Tag des Wassers Anfang Mai kommenden Jahres sollen Interessierte ausgiebig Gelegenheit erhalten, sich das neue Werk aus nächster Nähe anzusehen. (mz)
