Veraltete Technik Veraltete Technik: Feuerwehr Zahna-Elster tagt mit Bürgermeister und Stadträten

Zahna-Elster - Dass eine Beratung der Feuerwehren der Stadt Zahna-Elster gemeinsam mit Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler) und Stadtratsmitgliedern ohne Kritik abgeht, damit hatte wohl kaum jemand gerechnet. So wurde diesmal wieder moniert, dass ein Großteil der Fahrzeuge veraltet ist und dringend ersetzt werden muss.
Das sieht das Stadtoberhaupt nicht anders, kann aber nur das Geld ausgeben, das vorhanden ist. So werden in diesem Jahr der größte Anteil der im Haushalt vorhandenen Gelder für Investitionen in die Feuerwehren fließen.
Dafür erhält die Feuerwehr Elster ein neues kombiniertes Fahrzeug, das sowohl ein Löschfahrzeug ist als auch ein Rüstwagen. Außerdem wird die Rahnsdorfer Wehr ein neues Gebäude erhalten.
Den Ersatz für den nicht mehr reparierbaren Mannschaftstransportwagen der Bülziger Wehr habe die Stadt nur beschaffen können, weil alle Reserven im Haushalt zusammengekratzt wurden, erläuterte Peter Müller. Er versicherte erneut, dass auch künftig eine sechsstellige Summe für die Wehren in den Haushalt eingestellt werden soll.
Umfangreiches Pensum
In seinem Bericht unterstrich Stadtwehrleiter Heiko Plewa eindrucksvoll die Wichtigkeit der Feuerwehren. Zu 107 Einsätzen wurden die Floriansjünger demnach 2017 gerufen. Neben dem Beseitigen von zehn Ölspuren mussten unter anderem neun Personen aus Notlagen befreit werden, galt es 22 Brände (darunter einen großen Wohnungsbrand in Zahna) zu löschen, wurden die Wehren zu acht Verkehrsunfällen gerufen und mussten 22-mal Sturmschäden beseitigen.
Dazu kam noch die Unterstützung anlässlich des Kirchentags zum Reformationsjubiläum. Allein wenn für die geleisteten Stunden nur der Einsatz der Fahrzeuge berechnet werde, so ergäbe dies 5.847 Euro.
Werde die Personalzeit dazu addiert sowie die Ausbildungen, dann wären es weitere 283.816 Euro. Die Stunden für die Reparaturen, Pflege der Gerätehäuser und Gerätschaften, so Heiko Plewa seien nicht zählbar und auch nicht in Geld zu bemessen.
Weniger Aktive
Bei den Einsatzkräften verzeichnet die Feuerwehr Zahna-Elster einen leichten Rückgang. Ende 2017 waren es 269, darunter 39 Frauen. 2016 waren es 271 (46 Frauen) und noch ein Jahr zuvor 274. Bei den Atemschutzgeräteträgern zeichnet sich ein positiver Trend ab. Waren es 2016 nur 50, so stieg diese Zahl auf 58. Aber es waren 2014 auch schon 62.
Erstmals wurde am 29. Oktober die neu geschaffene Einsatzleitung aktiviert und im Gerätehaus Zahna aufgebaut. Mit ihr soll die Leitstelle des Landkreises entlastet werden. Künftig, so Heiko Plewa, sollten Bürger nach einem Sirenenalarm, bei Großschadenslagen, bei umgestürzten Bäumen und anderem mehr direkt telefonisch mit einer der drei großen Feuerwehren (Zahna, Mühlanger und Elster) Kontakt aufnehmen und erforderliche Einsatzorte melden.
Lebensnotwendige Rettungsmaßnahmen sind natürlich weiterhin über die 112 zu veranlassen. Der Stadtwehrleiter verwies auch darauf, dass für eine effektive Arbeit der Einsatzleitung die Gerätehäuser der drei großen Wehren mit modernen Telefonanlagen (auch mit Fax) sowie mit Internet ausgerüstet werden müssten.
Der jüngste Sturm, der durch das Tief „Friederike“ verursacht wurde, habe Zahna-Elster nur am Rande betroffen, bilanzierte der oberste Feuerwehrmann der Stadt. Mit Entsetzen habe man registriert, dass es in anderen Orten in Deutschland Tote und Verletzte unter eingesetzten Kameraden gegeben habe.
Deshalb appellierte er an alle Feuerwehrleute, sich in den Einsätzen umsichtig verhalten. Er wolle, dass alle von den Einsätzen gesund und unbeschadet zurückkehren. Ein Wunsch, dem sich auch Peter Müller anschloss. (mz)