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Unfall auf Übungsplatz Unfall auf Übungsplatz: Motocrossfahrer nur durch Zufall gefunden

23.11.2019, 09:11
Motocrossfahrer
Motocrossfahrer Symbolfoto/CC0

Jessen/Jüterbog - Nachdem Ende Oktober ein junger Motocrossfahrer auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz zwischen Jüterbog und Treuenbrietzen schwer verunglückte, wendet sich nun die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg mit einem leidenschaftlichen Appell an die umliegenden Einwohner. Der dürfte auch für Motorsportbegeisterte und Ausflügler aus der Jessener Region interessant sein. Der Motorsportler hatte sich bei seinem Sturz mehrere Knochenbrüche zugezogen, war bewegungsunfähig und von daher nicht mehr in der Lage, selbst Hilfe zu holen. Nur weil Wanderer, die in der Nähe unterwegs waren, seine Schreie hörten, wurde er gefunden.

Die Stiftung weist nun darauf hin, dass der junge Mann sich illegal in dem weitläufigen und zum großen Teil noch munitionsverseuchten Gelände aufhielt. Sein Unfall hätte noch deutlich dramatischer enden können, heißt es seitens der Stiftung. Allein in den jüngsten drei Monaten seien nahe Jüterbog drei Vermisste in dem 9300 Hektar großen Areal gesucht worden. „Zwei von ihnen konnten erst nach mehrtägiger Suche durch die Polizei gefunden werden“, heißt es weiter. Und: „Sie überlebten mit großem Glück, teils mit dauerhaften gesundheitlichen Schäden.“

Seit Jahren gingen Polizei, Oberförsterei und Stiftung Naturlandschaften gegen das illegale Befahren und Betreten des geschützten Gebietes vor. Zuletzt im Mai in größerem Rahmen, wo zwölf Personen und fünf Fahrzeuge von der Polizei registriert wurden. Die Betreffenden hatten Entschädigungen in vierstelliger Höhe zu entrichten, so die Stiftung.

Ähnlich der Situation in der Glücksburger Heide gibt es auch auf dem früheren brandenburgischen Truppenübungsplatz ein entmunitioniertes und markiertes Wanderwegenetz, das hier rund 30 Kilometer umfasst. Außerdem gebe es in jedem Jahr „zahlreiche geführte Exkursionen“. Die markierten Wege dürften auf keinen Fall verlassen werden, appelliert die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, die als Eigentümerin der Flächen in der Verantwortung steht.

Mehr unter www.stiftung-nlb.de (mz)