Tiefbau Herrmann GmbH Tiefbau Herrmann GmbH: Ein Lehrling noch gesucht
Groß Naundorf/MZ. - Auch in diesem Jahr bildet die Klaus Herrmann Tiefbauunternehmung GmbH zwei Lehrlinge aus. Allerdings habe sich gerade herausgestellt, dass einer der beiden Auszubildenden für den Tiefbau nicht geeignet sei. Nun suche man einen Nachfolger. Die Ausbildungsrichtung heiße Rohrleitungsbau / Tiefbau. Das erklärte Geschäftsführer Hans-Jürgen Gerlach im Gespräch mit Ronny Herrmann.
Er ist Mitarbeiter des Arbeitsamtes Wittenberg und besuchte das Groß Naundorfer Unternehmen am Mittwoch (die MZ berichtete). Im Rahmen seiner Vor-Ort-Kontaktarbeit zu den Arbeitgebern der Region prüft Ronny Herrmann regelmäßig, wo seine Behörde vermittelnd Unterstützung geben kann.
Bei den Lehrlingen hatte Hans-Jürgen Gerlach schon im Vorahr zwei Abspringer zu verzeichnen. "Unser Betrieb wollte ausbilden, aber wir konnten leider keine Nachfolger mehr finden." Die Groß Naundorfer Firma gehört, weil früher zum Bezirk Cottbus zählend, dem Bauindustrieverband Brandenburg an. In Sachen Lehrausbildung ergeben sich daraus aber keine Probleme.
Der Geschäftsführer der Tiefbau Herrmann GmbH nutzte das Gespräch mit dem Arbeitsamtsvertreter auch für einige allgemeine Betrachtungen zur Wirtschaftslage. Rückblickend auf 2002 meinte er: "Drei Monate Winter und dann das Hochwasser, das hat uns wirklich unter Wasser gedrückt."
Die bislang minimalen Auftragsausschreibungen der öffentlichen Hand für 2004 wertete Hans-Jürgen Gerlach so: "Der Bedarf in den Kommunen wäre schon da, es fehlt aber das Geld für Straßen-, Kanalbau und ähnliches. Die Städte und Gemeinden schieben einen Riesenberg unerledigter Arbeiten vor sich her." Und eine Besserung sieht der Firmenchef nicht. Von den Reformen der Bundesregierung erhofft er sich nicht viel. "Der Staat weiß nicht, was er machen soll. Das sind doch keine Reformen, das ist nur, überall ein Stück abschneiden."
Zu Ronny Herrmann sagte er, dass sein Betrieb auch ohne Förderung vom Arbeitsamt weitere Leute einstellen würde, wenn er sie brauchte. "Das Problem ist nicht die Höhe der Förderung, sondern dass einfach keine Arbeit da ist."