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Tag des offenen Gartens Tag des offenen Gartens: Einkehr im Wohlfühl-Paradies von Jessen

Von Gabi Zahn 14.05.2014, 17:45
Anita und Dieter Näfe aus Annaburg genießen den Gartenspaziergang mit Hund Daysi sichtlich.
Anita und Dieter Näfe aus Annaburg genießen den Gartenspaziergang mit Hund Daysi sichtlich. Gabi Zahn Lizenz

Jessen/MZ - Mit 30 bis 40 Besuchern haben Petra und Volkmar Anspach zu ihrem ersten Tag des offenen Gartens gerechnet. 45 leckere Erdbeerkekse wurden deshalb als Willkommensgruß gebacken. Zum Glück auch reichlich Kuchen, denn die Resonanz ist überwältigend: Sage und schreibe 140 Gartenfreunde hat das gastfreundliche Ehepaar begrüßen können. Das hat die Erwartung weit übertroffen: „Wir haben so viel Anerkennung erfahren und wunderbare Gespräche geführt, danke für jede einzelne Begegnung“, bekunden sie.

Seit 31 Jahren pflanzt, sät, jätet und gestaltet Familie Anspach ihren Garten in Jessen. Dass gerade hier eine Idylle auf fast 2 000 Quadratmetern Fläche existiert, hat viele Besucher am meisten überrascht. „Gartentür auf - und plötzlich bist du mittendrin im Urlaub – sowas ist fantastisch“, ruft Detlef Ruprecht aus Plossig, kaum dass er mit seiner Ehefrau Ricarda die Eingangspforte passiert hat. Vorbei an der Sonnenterrasse, hinter der eine Palme ihre gefiederten Blätter über dem Swimmingpool erhebt, führt der Weg in die Gartenidylle über eine kleine Brücke.

Sie teilt einen künstlich angelegten Teich. Links sprudelt ein Springbrunnen, rechts plätschert ein Wasserfall. Plötzlich durchdringt ein „Kikeriki“ diese Harmonie: Ein bunter Hahn, der von seinem sechsköpfigen Wyandotten-Hühnervolk umschwärmt wird, erweist den Gästen seinen speziellen Gruß. Petra Anspach wettert schmunzelnd: „Hoffentlich gibt er bald wieder Ruhe!“ Der Prachtvogel verstummt tatsächlich.

„Ruine“ aus roten Backsteinen

Er beobachtet neugierig die fremden Menschen, die vor seinem Gehege umherspazieren, ihn und seine Hennen freundlich beäugen und Beete mit Gemüsepflanzen bestaunen. In diesen Nutzgarten-Bereich kommt man durch ein gemauertes Tor. Es gehört zu einer „Ruine“ aus roten Backsteinen, die mediterranes Flair verbreitet. Das Bauwerk bildet auf der anderen Seite die Kulisse für einen urigen Biergarten. „Die Idee dafür haben wir aus einer Gartenzeitschrift“, verrät Petra Anspach.

Gisela Scholz und Karin Taesch können sich nicht satt sehen an den bepflanzten Töpfen, an Kletterhortensien, Orchideen, Rhododendron und der weißen Zitterweide. Wie eine flaumige Riesen-Pusteblume mutet dieser Baum an und verbirgt mit seiner kugelförmigen Krone zunächst ein wenig den Blick in das Dahinter. Mit Bedacht! Würde alles auf einmal zu sehen sein, wäre die Freude am Erkunden weniger groß. So aber öffnet sich den Blicken ein verschlungener Weg, der auf Schritt und Tritt blühende Frühlings- und erste knospige Sommergrüße offenbart. Etwas abseits beschatten Zweige eines knorrigen Klarapfels ein wahrlich grünes Paradies. Abgegrenzt von rundlich geschnittenem Buchsbaum ist dieses Kleinod gerade so groß, dass zwei Menschen darin entspannen und sich am Drumherum – oder am Miteinander – erfreuen können. Umsäumt mit Bambus, japanischem Ahorn und Maulbeergehölzen und behütet von einem Gartenengel haben sich Volkmar und Petra Anspach hier ihren Lieblingsplatz geschaffen. Selbst Adam und Eva hätten sich daraus nicht vertreiben lassen.

Im Laufe des Tages treffen immer mehr Gäste aus Wittenberg, Piesteritz, Zahna-Elster, Annaburg, aus dem Jessener Land und sogar aus Sachsen ein.

Volkmar und Petra Anspach sind überwältigt von dem Interesse.
Volkmar und Petra Anspach sind überwältigt von dem Interesse.
Gabi Zahn Lizenz