Tag des Gedenkens und der Mahnung
Elster/MZ. - Mit diesen Worten erinnerte Elsters Bürgermeister Peter Müller am Sonntag daran, dass der Volkstrauertag nicht nur Gelegenheit gibt, der Opfer vergangener Gewalt zu gedenken. Vielmehr müsse auch für die Zukunft um "Toleranz und Verständnis für die Sorgen und Probleme anderer Menschen" gerungen werden. "Trotz vieler positiver Entwicklungen ist die Gefahr für den Weltfrieden nicht geringer geworden", so Peter Müller.
Recht zahlreich hatten sich Elsteraner Einwohner am Sonntag nach dem Gottesdienst vor dem Denkmal an der Kirche versammelt, um derer zu gedenken, die Opfer von Gewaltherrschaft wurden. Kränze waren niedergelegt worden. Eine Abordnung der Bundeswehr hielt die Mahnwache. Der Schüler Franz Barbick, 10. Klasse, zitierte zur Einstimmung in die Zeremonie aus einer Gedichtsammlung, die Schüler der Dannewerk-Realschule aus Schleswig zum Volkstrauertag zusammengetragen hatten. Der ehemalige Schuldirektor Eckhard Zwade trug das Gedicht "Krieg" von Annegret Kronenberg vor, in dem es heißt: "Vater, du verließest mich, ich konnte gerad' erst steh'n. Das Vaterland, es brauchte dich, es gab kein Wiederseh'n."
Dass sich auch in der unmittelbaren Umgebung "Zeichen politischer Unkultur" mehren, erinnerte dann der Bürgermeister zum Abschluss seiner Gedenkrede am Sonntag. "Gewalttaten mit rechtsradikalem Hintergrund nehmen zu. Drogen- und Alkoholmissbrauch, Vandalismus, verbale Gewalt, Gleichgültigkeit und Hass sind allgegenwärtig."
Und er meinte: "Die Botschaft des heutigen Tages soll an die Opfer erinnern, sie soll aber gleichzeitig Mahnung sein, der aktuellen verhängnisvollen Entwicklung zu begegnen. Es gibt viele Möglichkeiten, sich einzubringen, im täglichen Leben, angefangen in der Familie, der Schule, am Arbeitsplatz, in den Vereinen, im Freundeskreis. Übernehmen wir Verantwortung!"