Tag der offenen Tür in Prettin Tag der offenen Tür in Prettin: Daniela Höcke selbstständig mit eigener Praxis

Prettin/MZ/gzn - Mit 13 Jahren Erfahrung in ihrem Beruf hat sich Ergotherapeutin Daniela Höcke in Prettin selbstständig gemacht. Sie betreibt jetzt die Praxis in der Lindenstraße 33. Viele Patienten, aber auch interessierte Bürger, nutzen anlässlich der Einweihung den Tag der offenen Tür, um sich die neugestalteten Räume anzuschauen und mit der 39-jährigen Therapeutin ins Gespräch zu kommen. Sie betreut auch eine „Krabbelgruppe“ für Kinder bis zu drei Jahren und deren Mütter.
Viele Eltern mit Interesse
Zur Praxiseröffnung informieren sich hauptsächlich Eltern über die Möglichkeiten der Ergotherapie bei Verhaltensauffälligkeiten oder Lernproblemen ihrer Kinder. Daniela Höcke hat speziell dafür eine Ausbildung im „Marburger Konzentrationstraining“ (MKT) absolviert. „Die Kinder lernen dabei, ihr Handeln zu planen und nicht einfach drauflos zu agieren.“ Der Schlüssel zum Erfolg heißt Selbstinstruktion. Nicht nur für Kinder mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) oder ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) sei MKT ein guter Weg. Generell könnten Vorschulkinder und Schüler jeden Alters großen Nutzen aus diesem Training ziehen. Höcke: „Sie gewinnen Selbstvertrauen und verbessern ihre Leistungsbereitschaft. Vor allem bei jüngeren Kindern begleiten deren Eltern häufig diesen Prozess und erlernen Übungen, die sie auch zu Hause durchführen.“
Wichtig sei außerdem, die Wahrnehmung der Kinder zu schulen. „Dadurch werden Denken und Handeln besser koordiniert, bis hin zur Feinmotorik. Kreative Beschäftigungen sind dafür sehr geeignet“, zeigt sie auf. Die verschiedenen Räume ihrer Praxis und eine Vielzahl von Material lassen individuelle Varianten zu.
Hausbesuche möglich
Erfahrung besitzt Daniela Höcke auch in der Begleitung von Schulkindern mit Dyskalkulie (Rechenschwäche). Nach Möglichkeit bietet sie sämtliche Therapien nicht nur in ihrer Praxis an, sondern macht auch Hausbesuche oder fährt zu Kindereinrichtungen.
Viel Raum nimmt die Behandlung von Patienten jeden Alters ein, die nach Unfällen oder schweren Krankheiten mit senso-motorischen Ausfällen, Koordinationsschwierigkeiten oder Sprachstörungen kämpfen. „Sie haben gute Chancen, ihre Alltagskompetenz wieder herzustellen oder spürbar zu verbessern. Das trifft auch auf Schlaganfallpatienten jeden Alters zu“, erläutert Daniela Höcke.
Der 77-jährige Siegfried Richter hatte vor etwa sieben Jahren einen schweren Unfall. „Nach dem Klinikaufenthalt kam ich zur Ergotherapie. Damals war ich bewegungsmäßig sehr eingeschränkt. Jetzt ist es viel besser“, bekundet er. Als er „seiner Therapeutin“ gratuliert, sind beide sehr gerührt.
Monika Steinecke, Inhaberin des gleichnamigen Blumengeschäftes von nebenan, hat einen anderen Grund, die „Nachbarin“ zu begrüßen: „Wenn sich heutzutage jemand selbstständig macht, egal in welcher Branche, dann zeugt das von sehr viel Mut.“