Tag der offenen Tür in Jessen Tag der offenen Tür in Jessen: So läuft's in der Musikschule

Jessen - Die so genannte Rote Schule in Jessens Kaplaneistraße, in der die hiesige Außenstelle der Musikschule Wittenberg ihr Domizil hat, sei noch immer eine Baustelle, hält deren Leiterin Ute Burkhardt fest. „Das Objekt ist noch nicht übergeben. Aber wir machen die Türen trotzdem weit auf.“ Umso mehr freut sie sich, dass nur wenige Stunden vorm Beginn des Tages der offenen Musikschultür die Grünanlagen auf dem neu gestalteten Hof bepflanzt wurden. „Das ist die Neuigkeit des Tages und für uns wie ein Geburtstagsgeschenk“, zeigt sie sich begeistert.
Bunt wie auf den frischen Rabatten im Hof geht es in klanglicher Hinsicht auch im Gebäude zu. „Wir präsentieren uns heute in lockerer Form, anders als bei einem Konzert“, erläutert die Leiterin des Jessener Musikschulbezirks. „Immer wieder spielen Schüler und kleinere Gruppen in den einzelnen Räumen. Jeder, der zu uns kommt, kann mit ansehen, wie’s in der Musikschule läuft.“
Dieses Angebot nutzt auch Lennox Quaiser (sechs), der mit seiner Mutter Beata zuerst zu Otto-Bernhard Glüer ins Keyboard-Zimmer schaut. Ungeachtet der Tatsache, dass er einen Geigenkasten mit sich herumschleppt und eigentlich zu Geigen-Lehrerin Olga Korablewa möchte. Der Kantor demonstriert an einem ABBA-Titel, was ein Keyboard kann, und Beata Quaiser meint, es sei ihr wichtig, dass Lennox überall mal reinschnuppert. Es könnte ja sein, „dass er seine Meinung, was er spielen möchte, morgen schon ändert“.
Kurz vor dem Tag der offenen Tür im eigenen Domizil in Jessen bestritt die Jessener Außenstelle der Musikschule Wittenberg ein Konzert im Annaburger Amtshaus. Ein Jahr nach dem großen Jubiläum „35 Jahre Musikschule Jessen“ sei das ein sehr schönes Konzert gewesen, resümierte Ute Burkhardt, die Leiterin des hiesigen „Musiktempels“.
Ansonsten seien im laufenden Schuljahr keine größeren öffentlichkeitswirksamen Vorhaben mehr geplant, informierte sie. Natürlich werde es wieder ein Weihnachtskonzert geben, das aber gehöre schon ins kommende Unterrichtsjahr. Ebenfalls vertreten seien hiesige Musikschüler bei der Interkulturellen Woche an der Sekundarschule Jessen-Nord im September sowie bei der bevorstehenden Jubiläumsfeier des Jessener Gymnasiums (20 Jahre). „Unsere Einrichtung muss mit den Kräften, die vorhanden sind, ein bisschen haushalten“, meinte Ute Burkhardt, „und die Arbeit im regulären Unterricht ist nun mal unser Schwerpunkt.“
Die Auswahl ist groß. Zehn Musikpädagogen unterrichten in Jessen etwa 200 Schüler, meist Kinder, aber auch einige Erwachsene. Nicht alle Lehrer können beim Tag der offenen Tür anwesend sein, zum Beispiel fehlen die Honorarkräfte für Holzblasinstrumente, Schlagzeug und Gesang. Diese Metiers deckt Ute Burkhardt mit ab, die ansonsten fürs Klavier zuständig ist. Jörg Schnepel widmet sich der Gitarre, Dorothea Schulze der Blockflöte, Johanna Eisenblätter der Musikalischen Früherziehung und Klaus Vogelsang den Blechblasinstrumenten.
„Außerdem haben wir zwei nette Helferinnen, die unser kleines Café betreiben“, macht Ute Burkhardt aufmerksam, „Anja Baumann und Dagmar Werner, die Bekannte einer Kollegin.“ Jessica, die elfjährige Tochter von Anja Baumann, sitzt hinter der Tür gegenüber bei Jörg Schnepel. Drei Jahre lernt sie schon Gitarre und will das auch weiterhin tun - neben ihrem Tanz-Hobby im Jessener Freizeittreff. Die Gitarre, so Jörg Schnepel, sei grundsätzlich und immer noch ein recht gefragtes Instrument, bei den jungen Leuten und den Erwachsenen, „von sechs bis über 50. Die Erwachsenen kommen meist in den Abendstunden nach der Arbeit, sind dann aber sehr engagiert dabei.“ (mz)


