Stockcar in Annaburg Stockcar in Annaburg: Lärmgutachten für Rennstrecke erforderlich

Annaburg/MZ - Es geht weiter. Lange Zeit war nicht klar, ob dem 25. Rennen im vergangenen Jahr ein weiteres folgen kann. Doch eine Entscheidung im Verwaltungsgericht macht es möglich.
Am Pfingstwochenende, 7. und 8. Juni, wird in Annaburg ein Stockcar-Rennen ausgetragen. Die Wettkämpfe auf dem Oval Am Gaswerk beginnen an jenem Sonnabend und Sonntag jeweils um 10 Uhr. Dazu werden Fahrer aus verschiedenen Klubs in Deutschland erwartet. Altbekannte werden die Heidestadt ansteuern, aber auch einige Neue, wie Susann Otto vom Vorstand des Annaburger Stockcar-Clubs mitteilt. Erstmals seien Rosenfelder aus dem Nachbarkreis Nordsachsen dabei, ebenso Motorsportler von der Küste.
Der Stockcar-Club bittet Motorsportfreunde und Unterstützer um Spenden, um die Kosten des Lärmgutachtens tragen zu können. Überweisungen werden erbeten an Stockcar-Club Annaburg, IBAN: DE33 8055 0101 0000 1222 54, BIC: NOLADE21WBL. Auf Wunsch gibt es Spendenquittungen.
Vergleiche werden ausgetragen mit Buggys, in den Klassen bis 80 PS, von 81 bis 120 PS und ab 21 PS sowie bei den Trabants. Zu den Höhepunkten der Veranstaltungen gehört das Wohnwagen-Rennen. Es wird am Sonnabend zum Tagesabschluss auf dem Oval gestartet. Der Sonntag bietet neben den Finalläufen, das Bullenrennen und den Wettkampf um den Gaudi-Pokal im Rückwärtsfahren.
Wer die Rennen am 7. und 8. Juni, Sonnabend und Sonntag jeweils ab 10 Uhr, verfolgen möchte, zahlt am Einlass zur Wettkampfstätte gegenüber vom Bahnhof pro Tag drei Euro. Die Zwei-Tages-Karte kostet fünf Euro.
Über zwei Jahre herrschte große Ungewissheit. Nach Anwohnerbeschwerden gab es von der Kreisverwaltung Wittenberg eine Nutzungsuntersagung und auch eine Beseitigungsverfügung für die geschaffenen Anlagen. Doch vor dem Verwaltungsgericht in Halle kam es vor kurzem zu einem Vergleich. Dessen Inhalt ist, dass die Rennstrecke bis mindestens Mai 2023 geduldet wird und solange kein Rückbau erfolgen muss. Teilnehmer und Clubmitglieder sind erleichtert, bekennt Vorsitzender Werner Otto. „Wir freuen uns, dass es weitergeht.“ Allerdings, eine wichtige Voraussetzung für weitere Veranstaltungen, jedes Jahr zu Pfingsten soll das sein, ist beim anstehenden Rennen zu erfüllen. Denn es ist ein Lärmgutachten in Auftrag zu geben. Das hat ein öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Schallimmissionsschutz der Industrie- und Handelskammer zu übernehmen. Die Kosten für das Gutachten können sich auf 4 000 bis 6 000 Euro belaufen. Diese Summe kann der kleine Verein allein nicht aufbringen. Darum bittet er um Spenden, um dieses Gutachten erstellen zu lassen und die traditionelle Motorsportveranstaltung am Leben erhalten zu können. Wenn das Lärmgutachten vorliegt, dann ist das Durchführen der Rennen in Annaburg noch mal extra zu beantragen, erläutern Susann und Werner Otto zum weiteren Vorgehen.
Unterstützung aus dem Stadtrat
Beim jüngsten Treffen der Stadträte in Groß Naundorf, eine reguläre Sitzung war aufgrund zu geringer Beteiligung nicht zustande gekommen, war auch über die Stockcar-Rennen in Annaburg gesprochen worden. Stadtratsvorsitzende Nadine Lehnert (Freie Wählergemeinschaft Annaburg) hatte in der Ratsrunde dafür geworben, den Club finanziell zu unterstützen, vor allem angesichts der anstehenden Kosten für das Lärmgutachten. Der Club, so machten die beiden Vorstandsmitglieder deutlich, werde am Veranstaltungswochenende auf den Lärmpegel achten. Dazu gehöre selbstverständlich, dass die Fahrzeuge nur mit Schalldämpfer auf die Piste rollen dürfen. Erst wenn das gegeben sei, dann können die Fahrer um den Sieg in einer der Wertungsklassen kämpfen.