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Steffen Horn Steffen Horn: Einer der ersten Bestatter-Meister

Von Andreas Richter 12.04.2002, 18:05

Jessen/MZ. - Für Steffen Horn ein Credo, dem er sich gern und bewusst stellt. Und weswegen es den Purziener ärgert, dass nach wie vor jeder, der es will, beim Gewerbeamt das Gewerbe für ein Bestattungsunternehmen einfach anmelden kann. Niemand fragt nach Qualifikationen, nach Einfühlungsvermögen, nach Sensibilität oder danach, ob der Gang in die Selbstständigkeit auf fundiertem Wissen aufbaut. Steffen Horn setzt aber Fachwissen voraus. "Ohne Kenntnisse geht es nicht, die sind nicht so einfach nebenbei zu erlernen." Der Umgang mit Menschen ohnehin nicht.

Steffen Horn pocht aber nicht nur auf Fachkenntnisse, er eignet sich selbst konsequent welche an. Mit dem Erfolg, dass er seit kurzem der einzige "Funeral Master" im Landkreis Wittenberg ist, in ganz Sachsen-Anhalt gibt es nur drei. Oder auf gut Deutsch gesagt: Er hat seine Bestattermeisterprüfung bestanden. 1990 stieg er in die Branche ein, gründete in Jessen zusammen mit Günter Krüger ein Bestattungsunternehmen. Seit 1996 darf er sich fachgeprüfter Bestatter nennen, nach der Gründung seines eigenen Unternehmens Anfang dieses Jahres nun Bestattermeister.

Um einer zu werden, absolvierte Steffen Horn so etwas ähnliches wie eine berufsbegleitende Weiterbildung mit abschließender Prüfung vor der Handwerkskammer. Neben anderem erwarb er sich Kenntnisse für die Tätigkeit als Ausbilder, bewältigte einen betriebswirtschaftlichen Teil und vertiefte sein Wissen in Trauerpsychologie.

Große Hoffnungen setzt Steffen Horn auf das kommende Jahr. "Es sieht so aus, als wenn das Bestattungswesen nach einem jahrelangen Ringen endlich per Gesetz und dem entsprechenden Eintrag in die so genannte Handwerksrolle A den Status erhält, den es schon lange haben müsste. Wir werden ein anerkannter Beruf, für dessen Ausübung eine Ausbildung nötig ist." Daher plant Steffen Horn bereits ab dem nächsten Jahr Bestattergehilfen, so nennt sich der Beruf dann, auszubilden. Nachfragen nach Ausbildungsmöglichkeiten gab es schon jetzt einige.