Stadtrat in Zahna-Elster Stadtrat in Zahna-Elster: Epilog noch nicht erreicht

Zahna-Elster - Mitgeschrieben haben viele an dem Kapitel, aber der Epilog ist noch nicht verfasst. Das Konzept für die Stadtbibliothek in Zahna-Elster fand in der Stadtratssitzung am Donnerstagabend im Rathaussaal in Zahna keine Mehrheit.
Sieben stimmten dafür, aber auch sieben dagegen. Bei Stimmengleichheit ist der Beschlussvorschlag abgelehnt, musste Stadtratsvorsitzender Matthias Wartenberg (CDU) feststellen. Das sei schon traurig, meinte er, dass nach so intensiven Beratungen noch keine Entscheidung gefallen ist. Damit, so erklärte Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler), bleibe alles beim Alten. Es ändere sich erst mal nichts. Die angestrebten Einsparungen können nicht vollzogen werden.
Drei Varianten
Zur Zukunft der Stadtbibliothek Zahna-Elster gibt es im Rat ganz unterschiedliche Positionen, das war in den Aussprachen der Ausschüsse in den vergangenen Wochen wiederholt deutlich geworden. Ein klares Signal an den Stadtrat gab es nicht. Ausgangspunkt der Debatte ist die Arbeitszeit der beiden Bibliothekarinnen. Sollen sie in der Woche 45, 42 oder 40 Stunden tätig sein? Der Kultur- und Sozialausschuss plädierte für 45 Stunden, Finanz- und Hauptausschuss hatten 40 Stunden favorisiert, die Verwaltung sprach sich für den Mittelweg von 42 Stunden aus. Eine Folge wäre eine Reduzierung der Öffnungszeiten, auch um in Kindereinrichtungen Interesse am Lesen wecken zu können. Hauptamtsleiterin Simone Kase informierte, dass laut dem vorliegenden Konzept die Öffnungszeiten in Zahna von 20 auf 15 Stunden reduziert werden sollen. Geöffnet hätte die Einrichtung an vier Tagen in der Woche. Könne man sich derart umfangreiche Öffnungszeiten leisten, fragte Doreen Elmenthaler (Freie Wähler). Drei Tage in der Woche hielt sie für angemessen. In der Außenstelle Elster soll von derzeit fünf Stunden Öffnungszeit in der Woche auf vier reduziert werden. Hier könnte die Einrichtung mittwochs von 11 bis 15 Uhr geöffnet haben, hatte Simone Kase vorgeschlagen. Die Öffnungszeiten sollten ausprobiert und bei Notwendigkeit korrigiert werden.
Bereits seit März sei über das Thema stundenlang diskutiert worden, äußerte Elke Hiob (Freie Wähler). Die Nutzung der Bibliotheken unterliege Veränderungen, vor allem aufgrund der Einflüsse der digitalen Welt, stellte sie fest. Nun sei es die Aufgabe, diese freiwillige Aufgabe zu bedienen, die Qualität zu sichern, aber dennoch auf Grund der Finanzlage der Stadt Abstriche zu machen. Allerdings stießen die vorgeschlagenen Öffnungszeiten für die Bibliotheksaußenstelle in Elster auf deutliche Ablehnung. Dieser Vorschlag sei lachhaft. Das sei eine Zeit, in der es nur wenigen Leuten möglich wäre, die Angebote zu nutzen.
Neuer Vorschlag
Das unterstützte auch Peter Müller. Er sprach sich für Öffnungszeiten an einem Nachmittag aus, etwa von 13 bis 17 Uhr. Die Runde einigte sich hierzu ziemlich schnell, Öffnungszeiten von 14 bis 18 Uhr wurden befürwortet und ins Konzept aufgenommen. Doch im Gegensatz dazu schieden sich bei der wöchentlichen Arbeitszeit der Bibliothekarinnen erneut die Geister. Ralf Meißner (SPD) sprach von einem Konflikt zwischen Kultur, Sport und Bildung, der zu Lasten der Bildung gehe. „Bildung ist überhaupt nicht gefragt.“ Für andere Bereiche, etwa Vereine, würde mehr Geld ausgegeben, meinte er. Die Diskussion fiel recht kurz aus, da mittlerweile häufig darüber geredet wurde.
Im Stadtrat wurde die Zustimmung zu den vorgeschlagenen Wochenarbeitszeitstunden des Bibliothekspersonals abgefragt. Letztlich lagen die 42 Stunden knapp in Front, die daraufhin ins Konzept aufgenommen wurden, das dann doch keine Bestätigung fand. So geht des Thema in die nächste Runde. Was wird am Ende des nächsten Kapitels stehen? (mz)