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Spargelfest in Seyda Spargelfest in Seyda: Moderatorin muss schälen

Von Frank Grommisch 02.05.2019, 11:10
„Ran an die Spargelschäler“, hieß es beim Spargelfest in Seyda für die Prominenten, (von links) Doris Stiller vom Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten, Silke Falkenhain von der Volksbank „Elsterland“, Jessens Bürgermeister Michael Jahn und, überraschend, für Sabine Mühlbach. Jens Busse vom Seydaer Spielmannszug und Spargelprinzessin Vivien Grosser achteten auf einen regelkonformen Ablauf.
„Ran an die Spargelschäler“, hieß es beim Spargelfest in Seyda für die Prominenten, (von links) Doris Stiller vom Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten, Silke Falkenhain von der Volksbank „Elsterland“, Jessens Bürgermeister Michael Jahn und, überraschend, für Sabine Mühlbach. Jens Busse vom Seydaer Spielmannszug und Spargelprinzessin Vivien Grosser achteten auf einen regelkonformen Ablauf. F. Grommisch

Seyda - Damit hatte Sabine Mühlbach nicht gerechnet. Der Geschäftsführerin der Seydaland Vereinigten Agrarbetriebe wurde während ihrer Moderation beim Spargelfest am Mittwoch vor Hunderten Gästen das Mikrofon abgenommen. Jens Busse vom Spielmannszug sorgte so für eine unerwartete Kursänderung im Programm.

Eigentlich sollte gleich der Spargelschälwettbewerb der Prominenten gestartet werden. Dazu stand die Spargelprinzessin Vivien Grosser, die am Mittwoch Halbzeit in ihrer zweijährigen Amtsphase hatte, als Jurorin bereit. Doris Stiller, Leiterin des Amtes für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Anhalt, Silke Falkenhain von der Volksbank „Elsterland“ und Jessens Bürgermeister Michael Jahn (SPD) bereiteten sich gedanklich auf den Vergleich vor.

Der Vierte am Wettkampftisch sollte Jens Busse sein. Doch er meinte, da Sabine Mühlbach mit seiner Leistung vor einem Jahr an gleicher Stelle nicht so zufrieden war, sollte sie diesmal weiße Stangen von ihrer Schale befreien.

Prinzessin gibt Startzeichen

Sabine Mühlbach versuchte sich zwar dagegen zu wehren („Ich bin doch gar nicht prominent“), den Spargelschäler nahm sie dann doch in die Hand. Und nach dem Startzeichen von Vivien Grosser hatte die Geschäftsführerin mit Abstand als Erste ihr Werk beendet. Doch sie befand, dass dies ja kein gutes Bild mache, wenn die Gastgeberin gewinne, so wurden die anderen drei Starter nach Rücksprache mit der Spargelprinzessin zu Siegern erklärt.

Jens Busse hatte womöglich den Siegeswillen von Sabine Mühlbach unterschätzt. Zudem verriet sie: „Ich schäle gern Spargel“. Im Laufe des Programms gab es noch mehrere Schälwettbewerbe, mit Hoheiten, mit Vertretern von Vereinen sowie mit Kindern und Jugendlichen.

Auch wenn die Geschäftsführerin bekannte, dass sich die Stimmung aufgrund des Regens in den vergangenen Tagen etwas aufgehellt habe, das Thema Trockenheit war das dominierende an diesem Tag, trotz der vielen Unterhaltungsangebote.

Landwirte frustriert

Der Wassermangel beschäftige die Landwirte derzeit am meisten, bestätigte Doris Stiller, Leiterin des Amtes für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Anhalt. Das Thema sorge für Frust und große Sorgen, weiß sie aus Gesprächen in den vergangenen Wochen. Auch wenn es etwas geregnet habe, die Lage habe sich nicht wesentlich gebessert, äußerte Jens Fromm, ebenfalls Geschäftsführer der Seydaland Vereinigten Agrarbetriebe.

Wo überall das Wasser fehlt, das erläuterte er Interessierten bei Flurfahrten. Sie führten per Bus vom Veranstaltungsort des Spargelfestes, dem Technikstützpunkt am Ortseingang Seyda (aus Richtung Lüttchenseyda), zur Milchviehanlage in Gadegast, vorbei an Feldern mit Erbsen, Mais, Dinkel und Möhren zum Beispiel. Die Versorgung der Tiere mit Futter erfordere große Anstrengungen, erklärte Sabine Mühlbach.

Dennoch, in Gadegast stehe in Bezug auf die Milchproduktion die leistungsstärkste Herde in Deutschland. „Es kann sich jeder überzeugen, dass es den Kühen gut geht.“ Im vergangenen Jahr habe Seydaland erstmals eine Kuh mit mehr als 150 000 Liter Milch Lebensleistung gehabt. Immerhin 28 Tiere gaben über 100 000 Liter Milch.

„Sehen sie sich um, wie moderne Landwirtschaft funktioniert“, forderte die Geschäftsführerin auf. Zustimmung erntete Bürgermeister Michael Jahn für seinen Wunsch nach einem verregneten Mai. Der würde Bauern so manche Sorge nehmen. (mz)

Das Spargelfest beginnt. Angeführt von Spargelprinzessin Vivien Grosser zogen zur Musik des Spielmannszugs auch die 17. Heidekönigin Andrea Arndt, Jessens Weinprinzessin Jenny Zumpe und Elsters Miss Elbenixe Alexandra Sarah Ott in die „Festhalle“ ein.
Das Spargelfest beginnt. Angeführt von Spargelprinzessin Vivien Grosser zogen zur Musik des Spielmannszugs auch die 17. Heidekönigin Andrea Arndt, Jessens Weinprinzessin Jenny Zumpe und Elsters Miss Elbenixe Alexandra Sarah Ott in die „Festhalle“ ein.
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Eine Flotte von sieben Traktoren mit insgesamt über 1 800 PS stand bereit, um mit Mädchen und Jungen zu Rundfahrten für den „Traktorführerschein“ zu starten.
Eine Flotte von sieben Traktoren mit insgesamt über 1 800 PS stand bereit, um mit Mädchen und Jungen zu Rundfahrten für den „Traktorführerschein“ zu starten.
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Die „Seydschen Rehkitze“, die Kindertanzgruppe des Heimatvereins, bereicherte das Programm zum Spargelfest und warb um Unterstützung beim Beschaffen neuer T-Shirts. Dafür wurden Button verkauft.
Die „Seydschen Rehkitze“, die Kindertanzgruppe des Heimatvereins, bereicherte das Programm zum Spargelfest und warb um Unterstützung beim Beschaffen neuer T-Shirts. Dafür wurden Button verkauft.
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