Soldat Uwe Gäbelein aus Holzdorf Soldat Uwe Gäbelein aus Holzdorf: Der Dienstälteste meldet sich ab

Holzdorf - Vielleicht ist es sogar einmalig, besonders auf jeden Fall. Ende dieses Monats scheidet Stabsfeldwebel Uwe Gäbelein aus dem aktiven Dienst in der Bundeswehr aus, als dienstältester Soldat in Holzdorf. Denn niemand hat hier bislang länger gedient als er.
Seit dem 3. Juni 1983 ist er als Uniformierter ununterbrochen in Holzdorf tätig. Damals natürlich noch als Angehöriger der Nationalen Volksarmee (NVA). Im August 1980 war der damals 19-Jährige einberufen worden, nach Kamenz im heutigen Sachsen an die Offiziershochschule. Nach anfänglicher fliegerischer Ausbildung wurde für ihn wegen angeblicher gesundheitlicher Probleme der Wechsel in die funktechnischen Truppen entschieden. So kam er in das Nachrichtenflugsicherungsbataillon in Holzdorf, in die Flugsicherungskompanie, die er jahrelang führte. Doch dann gab es die NVA nicht mehr. „Die Bundeswehr bot nahezu jedem Soldaten an, sich zu bewerben“, erinnert er sich an die Wendezeit.
Gäbeleinw ird Soldat auf Zeit
Doch eine Verwendung als Offizier, Gäbelein war damals Hauptmann, gab es nicht. Dennoch sei die Bundeswehr an dem Diplomingenieur für Hochfrequenzelektronik und Radartechnik interessiert gewesen. Ihm wurde eine Stelle in der technischen Flugsicherung angeboten, er nahm an, zunächst als Soldat auf Zeit. Es folgten weitere Qualifizierungen und schließlich die Berufssoldatenlaufbahn in der Bundeswehr. Stationen waren dann der Aufstellungsstab für die Fliegerhorstgruppe, die Flugbetriebsstaffel, dann die Flugplatzstaffel des heutigen Hubschraubergeschwaders 64. Als Staffelfeldwebel ist er hier tätig.
Unifordm wird nciht an den Nagel gehängt
In seiner gesamten Dienstzeit habe er stets Menschen geführt und dabei wohl mit seinen Entscheidungen gar nicht so schlecht gelegen, meint er rückblickend. Ganz wird er die Uniform noch nicht an den Nagel hängen. Seine Dienst- und Lebenserfahrungen wolle er auch als Reservist in die Bundeswehr einbringen. Und er schaut zufrieden zurück. Die Entscheidungen für seine berufliche Entwicklung würde er heute wieder so treffen. „Mit Jammern und Klagen gibt es kein Fortkommen“, sagt er. Und in der Ehe mit seiner Frau Andrea habe er den Rückhalt gefunden, damit er seine beruflichen Aufgaben gut ausführen konnte.
In einem ist sich Uwe Gäbelein ziemlich sicher: Langeweile werde bei ihm ab Juni nicht aufkommen. Er ist gesellschaftlich aktiv. Seit 20 Jahren engagiert er sich in der Kommunalpolitik, zudem führt er bereits seit vielen Jahren als Präsident den Holzdorfer Karnevalsclub, hat Haus, Hof und Garten und auch eine Modellbahnanlage. Am liebsten ist er allerdings an der frischen Luft. „Ich bin ein Draußen-Mensch“, sagt er von sich. Stillsitzen ist nicht sein Ding. Daran wird sich wohl im Ruhestand nichts ändern. (mz)