Feiern in Sachsen-Anhalt So feierten die Düßnitzer ihr Dorffest - Wer das Rennen mit der „Eisernen Kuh“ gewonnen hat
Die Düßnitzer feiern am Samstag und Sonntag ihr Dorffest. Höhepunkt wie jedes Jahr ist das traditionelle Rennen mit Einachsern gewesen. Wer diesmal gewonnen hat.

Düssnitz/MZ. - Das Zelt ist an diesem Sonnabend kurz nach 14 Uhr schon gut gefüllt. Die ersten Dorfbewohner haben ihre Getränke vor sich oder tummeln sich vor der Kuchentheke, wo leckere Torten und verschiedene Kuchen stehen – gebacken von fleißigen Frauen aus dem Ort. Das gemeinsame Kaffeetrinken ist der Start des Düßnitzer Dorffestes.
Holger Lehmann huscht derweil noch über das Gelände und räumt Bänke und andere Utensilien vom Dorfgemeinschaftshaus auf die große Wiese neben dem Festzelt. Hier soll heute das Traditionsrennen mit „Eisernen Kühen“ stattfinden. Wie jedes Jahr, erzählt der Ortsteilbeiratsvorsitzende.

„Eiserne Kühe“ – damit sind Einachser, früher zur Landwirtschaft genutzte Fahrzeuge gemeint. Diese Traktoren dürfen in Düßnitz noch einmal voll durchstarten. Als einer der Ersten aufs Gelände gefahren kommt Paul Reiche mit Teamkamerad Leopold Bockler. Reiche ist mit seinen 16 Jahren bereits zum dritten Mal dabei, die „Eiserne Kuh“ habe er von seinem Vater geerbt. „Das Slalomfahren wird am Schwierigsten“, meint er. Die Chancen zu gewinnen, schätzt er für sich und seinen Freund gut ein. „Wir haben ein bisschen dran geschraubt, dass der Motor etwas schneller läuft“, erklärt Paul Reiche. Das Auffrisieren der Fahrzeuge ist hier üblich und völlig legal. Auch Lehmann schätzt das Slalomfahren als eines der schwereren Hindernisse ein. Ebenso das rückwärts Einparken, „schließlich sind die „Eisernen Kühe“ nicht dafür gemacht.

Viel Mühe geben sich an diesem Wochenende nicht nur die Teilnehmer des Hindernisparcours. Am Programm zum Dorffest seien immer alle beteiligt. „Das ist eben Dorf. Da machen alle mit“, betont Lehmann stolz. Zusammenhalt sei überhaupt eines der Dinge, die Düßnitz als „das schönste Dorf der Elbaue“ ausmachen. Wie er in seiner Rede jedoch erklärt, fehle es an Nachwuchs. Vor allem bei der Feuerwehr. Diese hätten „jede Menge Einsätze“ im vergangenen Jahr gemeistert.

Noch einmal zurück zum Wettkampf: Zu den Hindernissen gehörten neben dem rückwärts Einparken, durch eine tiefe Pfütze fahren und Luftballons zerstechen. Sechs Teams sind angetreten. Für Paul Reiche und Leopold Bockler hat es nicht zum Sieg gereicht. Der Parcours verzeiht keine Fehler. Mit 2,55 Minuten war das Team Henze am schnellsten und ließ das Team Lehmann (3:10 min) hinter sich. Deren Sieg war nur möglich, weil sie sich kurzfristig einen Einachser im Dorf ausleihen konnten, da ihrer kaputt gegangen ist. Team Gerth freute sich über Platz drei.