Seniorengarten Jessen Seniorengarten Jessen: Grüne Idylle geschaffen

Jessen/MZ - Blumenschmuck zur Einweihung des Seniorengartens am Jessener Feierabendheim braucht es nicht. Der schmucke Pavillon ist umgeben von Grün. Unter seinem Dach genießen die Senioren ihren Nachmittagskaffee – gemeinsam mit Bürgermeister Dietmar Brettschneider (CDU), Mitarbeitern der Stadtverwaltung, des Heimes und im Beisein von Mario Seume vom gleichnamigen Jessener Ingenieurteam als Planer. Mit einem kleinen Festakt übergibt der Stadtvater die Anlage an Heimleiterin Corinna Trebbin.
Lang gehegte Idee
Damit wird auch zum 175. Heimatfest ein Bauobjekt zur Nutzung freigegeben, wie schon in Vorjahren. 2010 wurde aus demselben Anlass der Grundstein für den Erweiterungsbau des Pflegeheimes gelegt. Dieses ist mit insgesamt 92 Plätzen nun voll ausgebucht.
Schon im Jahr 2000, als das neu gebaute Haus bezogen wurde, gab es Ideen, das Umfeld zu verschönern. „Die Verwirklichung hat zwar lange gedauert. Doch bis vor gut einem Jahr hätte ich wiederum selbst nicht geglaubt, dass wir es dann so schnell schaffen“, zeigt Brettschneider auf.
Eine von Studenten angefertigte Studie zur Gestaltung eines Seniorenparks gab in der Planungsphase erste Anhaltspunkte für das Projekt. Die avisierten Gesamtkosten von 200 000 Euro wurden eingehalten, wobei die Maßnahme über das Landesprogramm Stadtumbau Ost und den Europäischen Fonds (EFRE) mit insgesamt 86 Prozent gefördert wurde. 14 000 Euro hat die Stadt an eigenen Mitteln zur Verfügung gestellt.
Von der bauausführenden Firma zbo Bau GmbH Jessen wurde gemäß der Ausschreibung nicht nur der Seniorengarten angelegt, sondern auch ein Regenrückhaltebecken in der Ludwig-Hosch-Straße. Im September 2012 gab es den ersten Spatenstich. In dessen Folge wurden 24 weitere Pkw-Stellplätze für das Heim und 360 laufende Meter Gehweg mit dazwischen liegenden Rasenflächen hergerichtet, 25 Parkbänke und der Pavillon als Sitzflächenüberdachung aufgestellt. Annemarie Schällig vom Bauamt zeigt auf die Balken und das Dach: „Das ist sorgfältig verarbeitetes Kiefern- und Lärchenholz, eine gute Zimmermannsarbeit“, lobt sie. Die Wege im Garten sind so breit, dass sie auch mit Gehhilfen und Rollstühlen passiert werden können. Ein kurzer Zugang soll gegenüber dem Hauseingang noch angelegt werden.
Hausordnung gilt im Park
Nachdem sie so viel erfahren hat, wendet sich Ursula Hamann, eine der Heimbewohnerinnen, direkt an den Bürgermeister und seine Mitarbeiter: „Wir werden alles hier im Auge behalten, damit es so schön bleibt. Doch allein schaffen wir das nicht. Passt bitte auch mit auf.“ Brettschneider bekräftigt: „Das liegt uns sehr am Herzen. Diese Fläche wird als Privatgrundstück und zum Feierabendheim gehörig gekennzeichnet. Somit ist darauf auch die Hausordnung gültig. Zuallererst gehört der Garten den Heimbewohnern. Es kann zwar auch jeder andere die Wege benutzen und sich hinsetzen, aber so, dass alle Spaziergänger ihren Aufenthalt hier draußen genießen können.“ Damit zeigt er auf eine Ansammlung von Zigarettenkippen, die bereits an den Wegesrändern liegen. Besonders jene Jugendliche, die an den Abenden hier zusammenkommen, würden vorerst in aller Freundlichkeit gebeten, die Anlage sorgsam zu behandeln. „Wenn das nicht fruchtet, können wir auch anders.“
Nutznießer der Anlage können übrigens auch die künftigen Mieter jener Wohnungen sein, die zurzeit durch altersgerechten Umbau der früheren Kindertagesstätte gegenüber vom Heim entstehen.