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Segelflug-Meisterschaft in Holzdorf Segelflug-Meisterschaft in Holzdorf: Aufwind im Fläming

Von Sven Gückel 04.08.2017, 10:54
Karsten Maixner aus Burg im Spreewald, der in Holzdorf am 18. Internationalen Militärischen Segenflugwettbewerb teilnimmt, gibt die Koordinaten der Tagesaufgabe in das Navigationssystem seines Seglers ein.
Karsten Maixner aus Burg im Spreewald, der in Holzdorf am 18. Internationalen Militärischen Segenflugwettbewerb teilnimmt, gibt die Koordinaten der Tagesaufgabe in das Navigationssystem seines Seglers ein. Sven Gückel

Holzdorf - Ähnlich einem Schwarm Bussarde kreisen weiß lackierte Gleiter über Holzdorf. 64 Segelflieger aus zehn Nationen stellen sich dem 18. Internationalen Militärischen Segelflugwettbewerb. Für das alle zwei Jahre stattfindende Ereignis ist der Fliegerhorst mittlerweile zum siebenten Mal Gastgeber.

Sieben Schlepper bereit

Gemächlich gehen die Teilnehmer den Tag an. Ab 10 Uhr, nach dem täglichen Briefing, befassen sie sich mit der Tagesaufgabe, bereiten ihre Maschinen vor und warten darauf, dass einer der sieben Schlepper sie in Richtung Wolken zieht.

Spätestens zur Mittagszeit ist es soweit: Im Eiltempo rotieren die kleinen Schleppflugzeuge, bekommen den jeweils Ersten an der Startlinie ans Schleppseil gehängt und ziehen ihn auf eine Höhe von 500 Metern. Dort klinkt der Segler sich aus und zieht auf sich gestellt seine Kreise.

Der eigentliche Wettkampf beginnt, wenn alle Starter am Himmel sind. Wettkampfleiter Sven Baldauf gibt per Funk das imaginäre Abflugtor frei. Je nach Aufgabenstellung müssen die Segler eine vorgegebene Wegstrecke zurück legen. Ihr Weg führt sie meist über den Fläming in Richtung Berlin.

„Dieses Terrain bietet dem Segelflug optimale Bedingungen. Viel Wald und trockene Böden sorgen bei ausreichend Sonneneinstrahlung für eine gute Thermik und geben den Seglern ordentlich Auftrieb“, verdeutlicht Baldauf. Als Wettbewerbsleiter darf der Hubschrauber-Testpilot der Bundeswehr nicht aktiv am Wettkampf teilnehmen, gleichwohl er seit vielen Jahren aktiver Segelflugsportler ist. „Dafür hatte ich in den Vorjahren des Öfteren das Vergnügen.“

Ein regelmäßiger Teilnehmer des Wettbewerbs ist Alexander Heide. Der 42-Jährige, der seit seinem 14. Lebensjahr im Cockpit eines Seglers sitzt, startet für seinen Heimatverein Aero-Team Klix. Dem Himmel über Holzdorf fühlt er sich besonders verbunden.

Als aktiver Soldat gehörte der Stabsfeldwebel und heutige Nachprüfer am Hubschrauber CH-53 lange Zeit zur Holzdorfer Heeresfliegerunterstützungsstaffel und dient nun in der Lufttransportgruppe des HSG 64. Dass er als Lokalmatador ein gutes Ergebnis abliefern möchte, erhöht den Druck für ihn.

Das Genießen der Natur bleibt da außen vor. Vielmehr sucht Heide wie alle Teilnehmer den optimalen Wind, der ihn zu den vorgegebenen Wendepunkten bringt. Sobald sie erreicht sind, wird das Signal des Seglers erfasst, womit sich belegen lässt, dass er vor Ort war.

Wer die Tagesaufgabe am schnellsten absolviert, erhält eine hohe Punktzahl. Diese in Summe führen zum Endergebnis. Die Bestenehrung steht am 11. August an.

Wetter im Blick

Fernab des Geschehens auf der Start- und Landebahn übt Jürgen Wittorf einen für die Sportler wichtigen Job aus. Als Angehöriger des Geo-Infodienstes der Bundeswehr hat er in einem Raum des Offiziersheims Stellung bezogen und liefert Wetterprognosen.

„Die aktuelle unbeständige Wetterlage bleibt uns noch etwas erhalten. Es ist sehr warm, jedoch durchwachsen. Für die Segler nicht immer optimale Bedingungen“, resümiert er.

Allerdings zeichnet sich zum Wochenende eine leichte Wetterbesserung ab. Wichtig ist, dass diese dann für gute Thermik sorgt, damit die 64 Sportler auch in den nächsten Wettkampftagen weit gleiten können.

(mz)