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Sechstklässler knüpfen Kontakte

25.04.2010, 14:03

ANNABURG/SCHÖNEWALDE/MZ/SGÜ. - Dies zu ändern haben sich die Sekundarschule Annaburg und die Grundschule "Otto Nagel" in Schönewalde vorgenommen. Einen ersten Anlauf bezüglich einer lebendigen Partnerschaft unternahmen sie in der Schule Schönewalde. Hierbei trafen sich Schüler der Annaburger Klasse 6 b mit den brandenburgischen Sechstklässlern, um in gemeinsamen Stunden über die Themen Kinderrechte und Kindersoldaten zu debattieren.

Vor allem beim Thema Kindersoldaten sind die Schönewalder ihren gleichaltrigen Besuchern einiges voraus gewesen. Initiierten sie doch unter Federführung der Pädagogin Sabine Tischer bereits mehrfach Rote-Hand-Aktionen, mit denen gegen den Einsatz von Kindersoldaten protestiert wird. Besonderer Lohn dieser Mühen waren Empfänge der Schüler im Bundespräsidialamt und beim Außenminister. Das Projekt selbst sollte erst der Anfang einer langfristig angedachten Partnerschaft sein, betonten sowohl Sabine Tischer als auch ihre Kollegin Simone Gückel aus Annaburg. "Wir waren schon länger auf der Suche nach Kontakten zu anderen Schulen. Letztendlich haben wir uns bewusst für Annaburg entschieden, aufgrund der räumlichen Nähe, aber auch aus einem Bauchgefühl heraus: Zwischen uns stimmt die Chemie", betonte Tischer.

Dass man der Zusammenarbeit auch in Annaburg große Wertschätzung einräumt, darauf verwies Willi Göttert, Vorsitzender des Schulfördervereins Annaburg, der wie Schulsozialpädagogin Susann Engelhardt die Kinder nach Schönewalde begleitete. "Gleich zu Beginn des nächsten Schuljahres wollen wir einen Gegenbesuch in Annaburg organisieren", blickte Göttert erwartungsvoll voraus. Doch auch die Kinder waren von der Idee offensichtlich begeistert. Telefonnummern und Adressen wurden ausgetauscht, erste Freundschaftsbande geknüpft. Diese bewährten sich bereits beim abschließenden Sportvergleich mit gemischten Mannschaften beider Klassen. Kleine Gastgeschenke, ein Fußball von Annaburger Seite und ein Video zur Problematik Kindersoldaten von den Schönewaldern taten ein Übriges. Bleibt zu hoffen, dass die Initiative der Kinder auch andere dazu animiert, es ihnen gleich zu tun. Denn nur auf kommunaler Ebene allein lässt sich eine Partnerschaft dauerhaft nicht gründen.