Schwanenteich Schwanenteich: Mini-Schweine sind die neue Attraktion im kleinen Tierpark.

Jessen - Da kann der stolze Pfau noch so sehr mit seinem aufgefächerten Schwanz balzen. Die neuen Nachbarn im Tiergehege am Jessener Schwanenteich stehlen ihm bei den Besuchern die Schau. Vier Monate alt sind die Mini-Schweine, die die Stadt angeschafft hat. Es sind drei männliche und ein weibliches Tier.
Gepflegt werden sie wie auch die Ziegen, Rothörnchen, Fasane, Sittiche und Pfauen von fünf Mitarbeitern des „Wir“-Vereins, die dort über das Förderprogramm „Ü-58“ der Arbeitsagentur eine neue Aufgabe gefunden haben. „Wir haben einen Vertrag mit der Stadt“, sagt Vereinsvorsitzende Margit Mehr.
Der bezieht sich auf das Schwanenteich-Gelände insgesamt, mit Ausnahme des Gewässers, das wiederum dem Jessener DAV-Angelverein gehört.
Wie berichtet, soll am Schwanenteich der neue Kräutergarten entstehen. Das Areal dafür ist bereits geebnet. „Wir haben in den vergangenen Monaten tüchtig gewirbelt“, sagt Margit Mehr, und das sieht man auch. Verwuchertes Gehölz wurde entfernt, die Wurzeln gerodet. In diesen Tagen werden die ersten Küchenkräuter angepflanzt.
Beim Tierparkfest zum Muttertag am 14. Mai von 11 bis 16 Uhr will sich der „Wir“-Verein als neuer Verantwortlicher für das Schwanenteich-Areal bekannt machen über seine Pläne und Angebote dort sowie im Mehrgenerationenhaus informieren. Um 10.45 Uhr wird die Spielvereinigung Schwarze Elster den Umzug vom Marktplatz zum Schwanenteich begleiten. Bastelstände, Quiz, Glücksrad, Tombola laden dort zur Unterhaltung ein, Kaffee, Kuchen und Gegrilltes werden angeboten. „Es soll ein gemütlicher Nachmittag werden“, so Vereinschefin Margit Mehr.
Ein Teil der Pflanzen wird vom Kirschweg umgesiedelt, wo der Verein noch in dieser Saison den Kräutergarten bewirtschaften kann. In der Zukunft sollen dort Eigenheime wachsen (die MZ berichtete). Blüten zum Aufessen sollen auch an anderen Stellen des Schwanenteiches sprießen.
Für die Schweinchen haben die Mitarbeiter das Außengehege wie auch den Koben im Inneren des Schutzhauses neu gestaltet. In diesen kalten Frühlingstagen kuschelt sich das Quartett noch gern unter die Rotlichtlampe drin im Koben. Aber sobald draußen die Sonne ein bisschen wärmt, tummeln sie sich auch draußen. Neugierig strecken sie ihre Rüssel an den Zaun, wenn Besucher vor dem Gehege stehen.
Zum Wühlen haben sie einen Sandkasten und sie haben auch schnell mitbekommen, dass in dem kleinen bunten Ball Futter versteckt wird, das herausfällt, wenn er rollt. Also stupsen sie ihn immer wieder an. Das Futter für alle Tiere stellt die Stadt. Die Schweine bevorzugen Möhren, Salat und Äpfel.
„Die Männchen fangen schon an, sich gegenseitig anzustänkern“, erzählt Lothar Schacht, einer der Mitarbeiter. Ehe die Hormone ganz durchschlagen, werden sie nun kastriert. Die Tiere zu füttern, ihre Gehege zu säubern, macht einen Teil der Arbeit für die Mitarbeiter des „Wir“-Vereins aus.
Sie sind auch verantwortlich für die Betreuung der jungen Tierpfleger aus den Arbeitsgemeinschaften der Max-Lingner-Grundschule und der Sekundarschule Jessen-Nord, die jeden Donnerstag kommen und einiges über die Tierpflege lernen.
Auch eine AG Kräuterkunde soll es laut Margit Mehr wieder geben. Ein Gartenhäuschen für kleine Seminare gehört zu den Wünschen der Vereinschefin. Es soll zugleich als Info-Punkt über alle Aktivitäten des „Wir“-Vereins dienen.
Indem das stadtnah gelegene Schwanenteich-Areal attraktiver gemacht wird, erhofft sie sich auch Synergieeffekte für das Mehrgenerationenhaus des Vereins in der Jessener Robert-Koch-Straße.
Die Stadtverwaltung bietet derweil Tierpatenschaften an. Die Beiträge werden für Futter- und Tierarztkosten sowie die Gehegegestaltung verwendet. Informationen dazu werden unter Telefon 03537/27 68 01 erteilt. (mz)