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Prettiner Geschäftsleute zeigen Muskeln

Von H.-DIETER KUNZE 26.10.2008, 17:01

PRETTIN/MZ. - Kein Problem, Gartentische und Bänke wurden zusätzlich aufgestellt. Die Gäste daran und darauf wurden entschädigt. Sie saßen in der ersten Reihe ganz nah an der Bühne. Es war eine Idee von den Geschäftsinhaberinnen Aline Pankrath und Sandra Wagner, die sie in die Tat umsetzten. Erstere Inhaberin vom Kosmetikfachgeschäft Channoine InvitaPoint, ihre Geschäftspartnerin von Mode & Mehr. Im vergangenen Jahr waren sie in Jessen, wo seit Jahren auf Modebällen oder ähnlichen Veranstaltungen Jessener Geschäftsleute sich und ihre Sortimente präsentieren.

Sofort offene Ohren

"Was die Jessener können, können auch wir Prettiner", sagten sie sich. Von selbst geht so was natürlich nicht, Engagement ist Grundvoraussetzung. Bei den Prettiner Geschäftsleuten stießen sie sofort auf offene Ohren. Entsprechend breit gefächert war die Palette, bei der ersten Prettiner Fashion Night. Alles stimmte, als aktuelle Mode, Schuhe, Frisuren, Kosmetik, Geschenkartikel, Blumen und Pflanzen, Optikartikel oder Schreib- und Spielwaren präsentiert wurden. Eine Modenschaueinlage wechselte die vorherige ab. Den Laufsteg hatte die Stadt Prettin zur Verfügung gestellt. Selbstverständlich gehörte Bürgermeisterin Helga Welz zu den Besuchern der Fashion Night. "Wir unterstützen selbstverständlich solche Aktionen unserer Geschäftsleute. Schließlich ist es im Interesse der Stadt", sagte sie.

Wahres Feuerwerk

Als Moderatorin fungierte Janet Leder aus Axien. Sie, im Hauptberuf Kindergärtnerin, ist wahrlich ein Multitalent. In ihrem Heimatort waren es beim "American Weekend" im Juli große Ami-Schlitten, die sie vorstellte (die MZ berichtete), in Prettin wesentlich filigranere Artikel. Von aktueller Mode bis hin zu Bade- und Nachtwäsche. Auf dem Laufsteg gab es ein wahres Feuerwerk abwechslungsreicher Kleidung. Es waren keine Profis, die die Kleidungsstücke präsentierten. Vielmehr Kunden aus den beteiligten Geschäften. Aber sie machten ihre Sache gut und locker. "Wir brauchten sie nicht lange zu überreden, spontan sagten fast alle zu", anerkannte Aline Pankrath.

Im Foyer des Gemeinschaftshauses präsentierten Geschäftsinhaber einen Teil ihres Warensortimentes. Gäste wurden somit angeregt, vielleicht bald in eins der Geschäfte hereinzuschauen. Schließlich steht das Weihnachtsfest vor der Tür. Nicht nur Kommerz war das Anliegen der Fashion Night. Kulturelle und sportliche Einlagen lockerten den mehr als dreistündigen Abend erfrischend auf.

Mit von der Partie war die "Prettiner Freiheit". Lebedame Erna war aus Mannheim an die Elbe gekommen und traf Hugo. Die Charaktere waren zu verschieden. Erna bevorzugte jeglichen Luxus, von der Kleidung bis hin zur Kosmetik. Hugo schmiss alles zusammen und klärte sie knallhart in Sachen Kosmetik auf. Von wegen teure Parfüms: "Für oben nehmen wir Helga Welz, für unten Kernseife von Schladitz aus Prettin." Nicht wirklich Bekanntschaft machen mochten wohl die Gäste mit einem Karate-Kämpfer. Wie schnell man dann am Boden liegt, demonstrierten die Sportler der traditionellen Karateschule aus Torgau in ihrer Show. Als krönender Höhepunkt wurden fünf bis sieben übereinander gelegte Dachziegel mit Handkantenschlag scheinbar mühelos zertrümmert. Karate-Sportlerin Tabea Jahn räumte allerdings ein: "Dazu musst du all deine Körperenergie und die Nerven auf einen kleinen Punkt der Handkante konzentrieren."

Mit "weißer Massai"

Von Japan ging es schlagartig nach Afrika. Eine Abordnung schwarzer Damen tauchte plötzlich auf. Nicht mehr ganz taufrisch, auch die "Weiße Massai" nicht, die sie mitgebracht hatten. Denn schon fast ihr ganzes Leben haben die Ulknudeln der Plossiger Frauen in ihrem Heimatort nicht weit von Prettin entfernt verbracht. Die Gymnastikfrauen der Showgruppe des SV Blau-Weiß Prettin waren auch an diesem unterhaltsamen Abend mit von der Partie. Dass sie ihre Show an Stühle gebunden auf der Bühne abzogen, hatte nichts mit ihrem agilen Zustand, Gelenkigkeit und Fitness zu tun. Ist halt nur Show.

Als krönender Abschluss der Fashion Night donnerte plötzlich ein Kult-Motorrad Harley Davidson in den Saal. Darauf saß als Sozia Stephanie Olitzsch aus Jessen, im Ganzkörper-Painting. Das hatte ihr Stephan Wede, Inhaber eines Studios in Prettin, in mühevoller Arbeit auf ihren hübschen, schlanken Körper von BH und Slip, im Foyer des Hauses "geschrieben".