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Gewaltverbrechen Pizza-Bote stirbt nach Messerattacke Jessen

09.04.2017, 18:10
Vor dem mittleren Eingang dieses Wohnblocks in Seyda muss sich das Gewaltverbrechen ereignet haben, hier beseitigte die örtliche Feuerwehr eine Blutlache.
Vor dem mittleren Eingang dieses Wohnblocks in Seyda muss sich das Gewaltverbrechen ereignet haben, hier beseitigte die örtliche Feuerwehr eine Blutlache. Detlef Mayer

Seyda - Ein 56-jähriger Pizza-Bote ist am späten Samstagabend in Seyda, Ortsteil von Jessen im Landkreis Wittenberg, Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizeidirektion (PD) Ost soll eine andere männliche Person, ihr Alter wurde von Pressesprecher Ralf Moritz mit 32 Jahren angegeben, mit einem Messer auf das Opfer eingestochen haben.

Die Polizei erfuhr gegen 21.40 Uhr von dem Vorfall. Der Tatort befindet sich vor dem mittleren von drei Hauseingängen eines Altneubau-Blocks in der Sydower Straße. Besagter Block ist einer von zweien und steht der Ortslage näher als der andere. Als der Rettungsdienst eintraf, konnten die Mediziner nur noch den Tod des 56-Jährigen feststellen.

56-jähriger Mann erstochen: Tatverdächtiger in Haft

In der Nähe des Tatorts stellte die Polizei den Tatverdächtigen und nahm ihn vorläufig fest. Ein Zeuge hatte das Geschehen wohl beobachtet. Bei beiden Männern soll es sich übrigens um Deutsche handeln. Zum Motiv und zum Tathergang hielten sich Polizeidirektion und Staatsanwaltschaft am Sonntag bedeckt.

Nachmittags war von Ralf Moritz lediglich zu erfahren, dass man den mutmaßlichen Täter nach einer zwischenzeitlich erfolgten richterlichen Anhörung in Haft genommen habe. Die Spurensicherung sei abgeschlossen. Was bei der Anhörung des 32-Jährigen herausgekommen ist, wurde jedoch nicht verraten.

In Seyda machte schnell das Gerücht die Runde, dass es sich bei dem Getöteten um einen Pizza-Boten handele. Dies wollte der Pressesprecher der PD weder bestätigen noch in Abrede stellen.

Wie Bewohner des Altneubaus gegenüber der MZ aber sagten, habe am Sonntag ein Arbeitskollege des Opfers von einem in der Region bekannten Pizza-Lieferanten vor Ort versucht, von Anwohnern Näheres zu dem Vorfall in Erfahrung zu bringen. Auf Nachfrage der MZ bestätigte besagte Pizzeria, das es sich um ihren Ausfahrer gehandelt habe.

Pizzabote in Seyda erstochen: Feuerwehr beseitigte Blutspuren

Nach MZ-Recherchen haben die meisten Bewohner von der Tat selbst nur sehr wenig und wenn, dann oft erst im Nachhinein etwas mitbekommen. Eine Mietpartei aus dem Aufgang, in dem der Tatverdächtige wohnt und vor dessen Haustür sich das Drama abspielte, sei von Bekannten mit einem Anruf auf das Geschehen aufmerksam gemacht worden.

Dann habe man aus dem Fenster geschaut und den Toten unten vor der Tür liegen sehen. Von fast allen Bewohnern registriert wurde hingegen der Einsatz der Seydaer Feuerwehr. Sie wurde gegen 4 Uhr am Sonntagmorgen gerufen, um die Blutspuren des nächtlichen Gewaltverbrechens zu beseitigen. (mz/may)